Der Mann soll geheime Informationen an den russischen Geheimdienst verkauft haben. Auch sein mutmaßlicher Mittäter, ein Geschäftsmann, ist in Berlin angeklagt.
Video BND-Mitarbeiter wegen Landesverrats vor Gericht

STORY: Für die Kameras war zum Prozessauftakt am Mittwoch nur der Verteidiger des Angeklagten zu sehen. In Berlin muss sich ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes wegen Landesverrats verantworten. Carsten L. wird vorgeworfen, geheime Informationen an den russischen Geheimdienst verkauft zu haben. Auch sein mutmaßlicher Mittäter, ein Geschäftsmann, steht vor Gericht. Lisa Jani, Sprecherin der Berliner Gerichte: "Den beiden Angeklagten wird Landesverrat in zwei als besonders schwer zu wertenden Fällen vorgeworfen. Der eine Angeklagte ist Mitarbeiter des BND. Er soll aus den internen Datenverarbeitungssystemen des BND geheimhaltungsbedürftige Informationen abgefischt haben und diese an den Mitangeklagten Arthur E. übergeben haben. Ein Geschäftsmann, der Kontakte nach Russland haben soll. Über diese Kontakte sollen diese geheimhaltungsbedürftigen BND-Informationen an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB gelangt sein." Der Bundesrepublik Deutschland habe durch die Taten ein besonders schwerer Nachteil gedroht, sagt Jani. "Und da sieht das Gesetz dann tatsächlich eine lebenslange Freiheitsstrafe vor oder Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren." Der Prozess wird unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen geführt und soll voraussichtlich bis Juli 2024 dauern. Die deutsche Polizei hatte Carsten L. im Dezember letzten Jahres festgenommen. Der Bundesnachrichtendienst hatte zuvor angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine vor Gefahren durch verstärkte russische Spionage gewarnt.