Neue Kämpfe in der Ukraine machen Anleger nervös. Zudem signalisieren die US-Jobdaten weitere drastische US-Zinserhöhungen.
Video Dax startet trotz Sorgen stabil

STORY: Zins- und Konjunktursorgen lasten auf Europas Börsen. Zudem machen neue Kämpfe in der Ukraine Anleger nervös. Der Index EuroStoxx gab am Montagvormittag nach. Der Dax notierte kaum verändert. Robert Halver, Kapitalmarktexperte bei der Baader Bank, sprach von einem stabilen Start. "Das hat zwei Gründe. Auf der einen Seite ist einiges an negativen Nachrichten eingepreist, so auch die Berichtssaison der Unternehmen für das abgeschlossene dritte Quartal. Man weiß ja, da kann man im Augenblick keine großartigen Ergebnisse präsentieren. Die Konjunktur ist zu schwach und die Ausblicke werden natürlich aufgrund der nebulösen Gemengelage auch was Gaskrise, Ukrainekrise, was Rezession angeht, auch nicht großartig ausfallen. Aber dafür muss man sagen, der DAX hält sich stabil." Mit Aufmerksamkeit wurde auch der Zwischenbericht der vom Bund eingesetzten Experten-Kommission zur Begrenzung des Gaspreis-Anstiegs verfolgt. "Es geht darum, dass die Verbraucher natürlich nicht so starke Preise wie zu hohe Preise bezahlen müssen. Aber was noch wichtiger ist, nicht nur für die Börsen, auch für die Wirtschaft, für die Arbeitsplätze ist natürlich, dass der Industriestandort Deutschland möglichst erhalten bleibt, dass nicht die Unternehmen abwandern. Denn wenn sie abwandern, dann nehmen sie ihre Arbeitsplätze mit. Das kann ja nicht der Sinn einer Wirtschaftspolitik sein. Wir reden zwar nicht über marktwirtschaftlich, die reine Lehre, aber wichtig ist: Wir müssen jetzt durchkommen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir stabil bleiben vom Wirtschaftswachstum. Und die Maßnahmen, die jetzt durchgesickert sind, davon geht man aus, dass auch die Industrie deutlich unterstützt wird. Laut dem Zwei-Stufen-Modell der Experten-Kommission soll der Staat im Dezember bei Haushalten und Gewerbekunden einmalig die monatliche Abschlagzahlung auf Gas oder Fernwärme übernehmen. Ab März 2023 bis Ende April 2024 ist dann eine Gaspreisbremse vorgesehen. Für Industriekunden soll der Preisdeckel schon ab Januar greifen.