Anlässlich der Grünen Woche in Berlin war Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) auf vielen Terminen unterwegs: Erst die internationale Agrarministerkonferenz, dann ein Termin mit Aktivisten vom Bündnis "Wir haben es satt".
Video Demonstration für Agrarwende in Berlin

STORY: Am Samstagvormittag war es für den Bundesagrarminister Cem Özdemir erstmal die große globale Bühne, die auf ihn wartete. Auf der internationalen Agrarministerkonferenz in Berlin forderte der Grünen-Politiker unter anderem ein stärkeres deutsches und europäisches Engagement zur langfristigen Ernährungssicherung in Afrika: Cem Özdemir, Bundesagrarminister: "Die Weltgemeinschaft hat sich in ihrer Agenda 2030 vorgenommen, Hunger bis 2030 zu beenden. Dieses Versprechen - wenn es nicht nur ein Lippenbekenntnis sein soll, dann muss sich die internationale Staatengemeinschaft auch dazu verpflichten, das Notwendige dafür zu tun. Zur Wahrheit gehört, bis 2030 sind es gerade mal noch acht Ernten, um dieses Ziel zu erreichen. Das heißt also, die Zeit drängt." Später warteten dann eher die nationalen Interessen auf den Minister. Im Zentrum Berlins versammelten sich Aktivisten vom Bündnis "Wir haben es satt" für die Übergabe einer Protestnote. Sie forderten darin unter anderem faire Erzeugerpreise und Sozialleistungen, die ökologischen Konsum möglich machen sowie mehr Ackerflächen für den Anbau menschlicher Nahrung statt für Futter. Und auch der Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft meldete sich zu Wort: Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer AbL e.V.: "Wir wollen ein Zeichen dieses Ministers, dass er sich aktiv gegen das Höfesterben stemmt und die notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schafft, damit kleine und mittlere bäuerliche Betriebe eine Existenzperspektive haben." Anlässlich der Grünen Woche in Berlin demonstrierte das Bündnis "Wir haben es satt" am Samstag im Regierungsviertel. Laut Angaben der Polizei waren etwa 1.000 Teilnehmer vor Ort. Angemeldet waren 10.000 Personen. Das Bündnis besteht aus mehreren Organisationen und fordert unter anderem auch eine bäuerliche Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung, konsequenten Klimaschutz sowie gentechnikfreie Lebensmittel.