Video Drag-Lesung in München sorgt für Proteste

Video: Drag-Lesung in München sorgt für Proteste
STORY: Proteste und Gegenproteste bei einer Münchner Lesung, die vielleicht etwas anders war, als das, was man üblicherweise so kennt. Denn die Münchner Drag-Queen Vicky Voyage hat mit weiteren Beteiligten aus der queeren Szene aus Bilderbüchern vorgelesen, die "unabhängig vom Geschlecht" von "Prinzessinnen mit ihrem eigenen Willen und dem Entdecken der eigenen Freiheit und vielem mehr" erzählen. Doch das geht einigen Menschen in München bereits viel zu weit: "Also, ich habe elf Enkelkinder und fühle mich dafür auch irgendwo verantwortlich, dass sie in der Welt sind. Und ich bin dafür, dass die Menschen alles machen können, was sie wollen. Aber ich möchte nicht, dass meine Enkel erzogen werden, von außen oder indoktriniert. Ich möchte, ich habe ihnen etwas mitgegeben. Und ich finde es einfach absolut ein Missbrauch der Kinder so früh. Sie sollen erwachsen werden, dann können sie selber entscheiden. Ich bin nicht gegen Minderheiten, nein, jeder soll das leben." Aufgeschlossener und mit weniger Berührungsängsten waren Hunderte Teilnehmer einer Gegendemonstration vor dem Ort der Lesung. Mit ihrer Präsenz wollten sie ein Zeichen setzen, für mehr Toleranz und für eine offene Gesellschaft von Kindesbeinen an: "Aufgrund der Medienpolitik oder der Medienberichterstattung empfanden wir es sehr einseitig. Es war sehr düster und sehr schlimm, was wir angeblich mit den Kindern anstellen oder da irgendwie aufzwängen wollen. Und wir wollten einfach zeigen, nein, es ist bunt, es ist schrill, es ist lustig, vielleicht auch mit uns. Und einfach das ein bisschen ins wahre Licht zu rücken.” "Das ist ein Event was Kindern die Vielzahl der Menschheit aufzeigen soll. Wie vielseitig und wie individuell wir sein können. Und ich finde es eine coole Sache, dass das Kindern vermittelt wird, dass man sich frei ausleben kann und auch frei seinen Charakter gestalten kann." "Also ich denke, es ist ein generelles gesellschaftliches Thema. Und wir sind eine Regenbogenfamilie, also macht es noch mehr Sinn hier zu sein, genau. Wir wären auch gern zur Veranstaltung gegangen. Aber leider haben wir zu spät dran und haben keine Karten gekriegt." Naja, vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Falls die Drag-Lesung noch mal wiederholt werden sollte. Ähnliche Veranstaltungen gibt es bereits seit Jahren an der Westküste der USA. Auch Fachleute sagen, dass kindgemäßes Aufklären die Kleinen schützt. Es hilft ihnen nicht nur, sich in ihrer eigenen Entwicklung zu orientieren, sondern auch, Übergriffe als solche zu erkennen.
Die AfD mobilisierte gegen die Lesung. Während Teilnehmende der Demo "München ist bunt" für Vielfalt und Weltoffenheit werben.

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