Nachdem er die Betrugsvorwürfe jahrelang bestritten hatte, stimmte Stadler am Mittwoch einem Deal mit dem Landgericht München zu. Demnach erhält er eine Bewährungsstrafe, wenn er ein Geständnis ablegt.
Video Ex-Audi-Chef Stadler kündigt Geständnis an

STORY: Im Betrugsprozess um den Abgasskandal bei Audi hat der frühere Firmenchef Rupert Stadler ein Geständnis angekündigt. Der Beschuldigte und seine Verteidiger sagten am Mittwoch vor dem Landgericht München, Stadler sei mit dem Deal-Vorschlag des Gerichts einverstanden. Demnach erhält er eine Bewährungsstrafe, wenn er ein Geständnis ablegt und bereit ist, eine Geldauflage von 1,1 Millionen Euro zu zahlen. Die Staatsanwaltschaft stimmte dieser sogenannten Verständigung nach mehr als 160 Prozesstagen ebenfalls zu. Der Ex-Audi-Chef hatte die Betrugsvorwürfe jahrelang bestritten. Die noch im Raum stehenden Anschuldigungen will Stadler nun einräumen. Das Geständnis soll nach Angaben seiner Anwälte in zwei Wochen abgelegt werden. Mit einem Urteil rechnen Prozessbeteiligte im Juni. Der Richter hatte Stadler im Lauf des Verfahrens eine Freiheitsstrafe von anderthalb bis zwei Jahren angedroht, die nun zur Bewährung ausgesetzt werden soll. Der Prozess ist eines der prominentesten Gerichtsverfahren zur Aufarbeitung des Dieselskandals bei VW und der Konzerntochter Audi. Der Skandal um millionenfach manipulierte Abgaswerte war im September 2015 aufgeflogen. Seit September 2020 steht Stadler vor Gericht.