Video Jobmesse für Geflüchtete in Berlin: Zwischen Hoffnung und Herausforderung

Video: Jobmesse für Geflüchtete in Berlin: Zwischen Hoffnung und Herausforderung
STORY: Großer Andrang bei der Jobbörse für Menschen mit Flucht-und Migrationserfahrung in Berlin am Mittwoch. Unter dem Motto "FutureTogetherBerlin" hatten zwölf Berliner Jobcenter, die Handwerkskammer Berlin sowie die Industrie- und Handelskammer Berlin eingeladen. Es war bereits das vierte Treffen dieser Art in der Bundeshauptstadt. Ziel: Die Integration von Geflüchteten fördern und gleichzeitig den Fachkräftemangel bekämpfen. O-Ton Cansel Kiziltepe (SPD), Arbeitssenatorin Berlin: "Und ich als Arbeitssenatorin sage immer: Die beste Integration erfolgt durch die Arbeitsmarktintegration, weil man mit Arbeit natürlich Kolleginnen und Kollegen hat, mit denen man sich austauscht, die Sprache schneller erlernen kann. Und natürlich ist es dann auch gut, dass die Menschen so schnell wie möglich arbeiten dürfen. Und in diesem Gesamtzusammenhang muss man das betrachten." Svetlana Kartel aus der Ukraine war auch vor Ort. Sie sucht einen Job in der Altenpflege: "Ich bin gelernte Krankenschwester, aber mein Diplom noch nicht anerkannt in Deutschland. Das braucht Zeit, paar Jahre. Und ich möchte nicht zwei Jahre nichts machen. Ich möchte arbeiten." Zu den größten Herausforderungen gehören nach Angaben der IHK Berlin ausreichende Deutschkenntnisse, um wirklich in einem Unternehmen arbeiten zu können. Hierfür würden mehr zielgruppenspezifische Sprachkurse helfen. Die Unternehmen alleine, könnten das nicht leisten, so die IHK. Angesichts steigender Zahlen irregulärer Einwanderung nach Deutschland hatte es zuletzt Debatten darum gegeben, wie schnell Asylbewerber nach ihrer Ankunft in Deutschland eine Arbeitserlaubnis bekommen sollen. Bislang ist dies frühestens nach drei Monaten möglich. O-Ton Lutz Mania, Geschäftsführer Jobcenter Berlin Mitte: "Die Frage ist, wie tatsächlich schon die Voraussetzungen da sind, also ob das jemand wirklich kann oder ob es mit dem Ankommen, sich in der Gesellschaft zurechtfinden, erst mal wissen, wo bin ich? Wie sind die Strukturen in dem Land, wo ich jetzt gerade bin, wo kriege ich Unterstützung? Wie ist es mit Wohnraum? Das ist ja nichts, was von jetzt auf gleich geht. Dafür brauchen Menschen auf jeden Fall auch Zeit. Und deswegen sage ich jetzt, glaube ich, sind die drei Monate, auf jeden Fall die Zeit, die man dafür auch braucht. Und es würde nicht so sehr viel verkürzen, wenn man es eher macht." Die Berliner Jobcenter betreuen nach eigenen Angaben fast 27.800 Arbeitslose mit Fluchterfahrung, einschließlich Menschen aus der Ukraine. An der Jobmesse am Mittwoch nahmen laut Veranstaltern rund 90 Unternehmen aus mehreren Branchen sowie mehr als 2.000 Interessierte teil.
Die Integration von Geflüchteten fördern und gleichzeitig den Fachkräftemangel bekämpfen, mit diesen Herausforderungen sehen sich derzeit Politik und Wirtschaft in Deutschland konfrontiert.

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