EZB-Chefin Lagarde sagte, für eine Diskussion über Zinssenkungen sei es noch zu früh. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Schlüsselzins bei 4,50 Prozent zu belassen, ließ Anleger an der Börse kalt.
Video Kein Hinweis auf Zinswende bei der EZB

STORY: Die Europäische Zentralbank legt auch im neuen Jahr eine Pause ein und lässt die Leitzinsen unverändert. Die Hüter des Euro um EZB-Präsidentin Christine Lagarde beschlossen am Donnerstag, den Schlüsselzins bei 4,5 Prozent zu belassen. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, bleibt weiter auf dem Rekordniveau von 4,00 Prozent. "Im EZB-Rat bestand Einigkeit darüber, dass es für eine Diskussion über Zinssenkungen noch zu früh ist." Die Euro-Wächter hatten im Kampf gegen die hohe Inflation seit Sommer 2022 zehnmal in Serie die Zinsen angehoben, zuletzt geschah dies im September. Seitdem blieb sie auf dem erreichten Zinsplateau, da die Inflation inzwischen deutlich nachgelassen hat. Anleger konnte der Zinsentscheid nicht begeistern. Der Dax verharrte am Donnerstagnachmittag bei einem Minus von knapp einem halben Prozent auf 16.831 Punkten. Die Marktteilnehmer hatten die erneute Zinspause erwartet. Die EZB versucht, mit der geldpolitischen Straffung die Inflation in der Euro-Zone auf ihren Zielwert von zwei Prozent zu drücken. Die Teuerungsrate lag im Dezember bei 2,9 Prozent - noch im Herbst 2022 war sie zeitweise auf über zehn Prozent geklettert.