Zinssenkung

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Fed-Chef Jerome Powell

Wirtschaftliche Unsicherheit: US-Notenbank Fed setzt Zinssenkung weiter aus

Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch erneut auf weitere Zinssenkungen verzichtet. Die Federal Reserve entschied sich wie von Analysten erwartet dazu, den Zinssatz unverändert zwischen 4,25 Prozent und 4,5 Prozent zu belassen. Notenbankchef Jerome Powell begründete die Entscheidung mit der aktuell "ungewöhnlich hohen" Unsicherheit. Die Fed verfolge "keinen vorgegeben Kurs" sondern passe ihre Geldpolitik den Gegebenheiten an, betonte er. Entsprechend ihrer Prognose vom Dezember erklärte die Fed, an den zwei für 2025 vorhergesagten Zinssenkungen festzuhalten. 
Trump spricht per Videoschaltung beim Forum in Davos

Trump fordert Zentralbanken zu Zinssenkungen auf

Der neue US-Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank Fed und Zentralbanken weltweit zu Zinssenkungen aufgefordert. "Ich werde fordern, dass die Zinssätze sofort sinken", sagte er am Donnerstag in einer Videoansprache beim Weltwirtschaftsforum im Schweizer Skiort Davos mit Blick auf die Fed. Andere Notenbanken weltweit sollten dasselbe tun. "Die Zinssätze überall sollten uns folgen", sagte Trump.
Video: Kein Hinweis auf Zinswende bei der EZB

Video Kein Hinweis auf Zinswende bei der EZB

STORY: Die Europäische Zentralbank legt auch im neuen Jahr eine Pause ein und lässt die Leitzinsen unverändert. Die Hüter des Euro um EZB-Präsidentin Christine Lagarde beschlossen am Donnerstag, den Schlüsselzins bei 4,5 Prozent zu belassen. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, bleibt weiter auf dem Rekordniveau von 4,00 Prozent. "Im EZB-Rat bestand Einigkeit darüber, dass es für eine Diskussion über Zinssenkungen noch zu früh ist." Die Euro-Wächter hatten im Kampf gegen die hohe Inflation seit Sommer 2022 zehnmal in Serie die Zinsen angehoben, zuletzt geschah dies im September. Seitdem blieb sie auf dem erreichten Zinsplateau, da die Inflation inzwischen deutlich nachgelassen hat. Anleger konnte der Zinsentscheid nicht begeistern. Der Dax verharrte am Donnerstagnachmittag bei einem Minus von knapp einem halben Prozent auf 16.831 Punkten. Die Marktteilnehmer hatten die erneute Zinspause erwartet. Die EZB versucht, mit der geldpolitischen Straffung die Inflation in der Euro-Zone auf ihren Zielwert von zwei Prozent zu drücken. Die Teuerungsrate lag im Dezember bei 2,9 Prozent - noch im Herbst 2022 war sie zeitweise auf über zehn Prozent geklettert.
Video: Champagner-Laune an der Börse

Video Champagner-Laune an der Börse

STORY: Champagner-Laune am letzten Handelstag des Jahres an der Börse in Frankfurt am Main. Am Freitag rückte der Dax bei dünnen Umsätzen um 0,3 Prozent auf 16.751 Punkte vor. Auch sonst blicken die Börsianer auf ein gutes Jahr zurück. Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der führenden Notenbanken hat den deutschen Leitindex auf Jahressicht um insgesamt 20 Prozent in die Höhe getrieben. O-Ton Oliver Roth, Analyst Oddo BHF: "Es war auf jeden Fall sehr aufregendes Jahr 2023. Und wenn man sich die gesamte Performance mit über 20 Prozent anschaut, dann war es ein außergewöhnlich gutes Jahr, wenngleich man es auch ein bisschen relativieren muss, denn wir sind von sehr niedrigem Niveau Anfang des Jahres aufgestiegen, hin zu dem höchsten Niveau, auf dem der Dax jemals war, nämlich knapp 17.000 Punkten." Experten mahnen mit Blick auf den Januar zur Vorsicht. Dann werde sich zeigen, ob die Börsianer in Risiko gingen. O-Ton Oliver Roth, Analyst Oddo BHF: "Ja, interessant für uns als Börsianer ist immer der Januar, denn der Januar ist schon auch irgendwie ein Barometer in der Regel für das gesamte Börsenjahr. Ob es ein gutes oder auch ein schlechtes Börsenjahr wird. Deshalb schauen wir ganz gebannt auf den Januar. Aber darüber hinaus schauen wir natürlich auch, ob die Hoffnungen, die wir in den letzten Monaten verspürt haben, für weiter fallende Inflationszahlen und dementsprechend dann auch im Nachgang fallende Zinsen Mitte des Jahres, ob das dann tatsächlich stattfindet, die Hoffnungen sich dann erfüllen. Das wird ein wesentlicher Faktor sein, zusammen natürlich mit dem Thema wirtschaftliche Erholung. All das wird uns im Jahr 2024 besonders beschäftigen. " Die hohen Erwartungen der Investoren hinsichtlich Zinssenkungen hielten viel Enttäuschungspotenzial bereit, mahnen andere Analysten. So viel ist wohl klar: Ein ruhiges Börsenjahr wird auch 2024 nicht werden.