Wegen enttäuschender Konjunkturdaten aus China und der Aussicht auf drastische US-Zinserhöhungen ziehen sich aktuell Anleger aus den europäischen Aktienmärkten zurück.
Video Kurskapriolen an Europas Börsen

STORY: Kurskapriolen an Europas Börsen: Dax und EuroStoxx50 haben ihre Verluste am Vormittag kurzzeitig auf bis zu 2,9 Prozent ausgeweitet. Einen unmittelbaren Auslöser konnten die Börsianer für diesen Kursrutsch nicht ausmachen. Dazu Robert Halver von der Baader Bank: "Wir sind nach wie vor in schwierigem Fahrwasser. Wir haben ja Mai, da heißt es ja so schön. Verkaufen Sie im Mai und bleiben Sie vorerst mal von Börsen weg. Wir wissen noch immer nicht, wo es hingeht. Krieg, Ölembargo. Wir haben China mit einer mittlerweile schwierigen Wirtschaft. Lockdown in vielen Bereichen. Das belastet unheimlich das Gefüge. Im Augenblick traut sich niemand wirklich massiv in Aktien zu gehen." Topthema ist zurzeit - auch auf der europäischen Bühne - der angestrebte Stop von Öl-Käufen in Russland. Doch bei den Sanktionen von fossilen Brennstoffen gibt es einiges zu bedenken. "Ein Ölembargo ist für Deutschland und die EU einigermaßen zu verkraften. Wir haben andere Anbieter-Länder mittlerweile wohl gefunden. Aber die Frage ist, wie reagiert die russische Seite, sagt man. Jetzt wollen wir aufgrund dieses Fauxpas, aufgrund dieser Sanktionen, was Putin ja mal so darstellt, auch die Gashähne zudrehen. Dann haben wir ganz andere Probleme. Da ist unsere mittelständische Industrie-Mittelstands-Wirtschaft massiv gefährdet." Wegen enttäuschender Konjunkturdaten aus China und der Aussicht auf drastische US-Zinserhöhungen ziehen sich aktuell Anleger aus den europäischen Aktienmärkten zurück. Besonders die Immobilien-Krise in China und die verschärfte Regulierung von Unternehmen dort bereitet Investoren Sorgen. Dies schlug sich unter anderem in einem fallenden Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee nieder, die sich um 2,9 Prozent auf 104 US-Dollar je Barrel verbilligte.