Nach einem wochenlangen Machtkampf zwischen dem umstrittenen Manager und dem einflussreichen VW-Betriebsrat beschloss der Aufsichtsrat am Donnerstag einen Vorstandsumbau.
Video Machtkampf bei VW vorerst beigelegt

Die Führungskrise bei Volkswagen soll mit einer weiteren Erosion der Macht von Konzernchef Herbert Diess beendet werden. Nach einem wochenlangen Machtkampf zwischen dem umstrittenen Manager und dem einflussreichen VW-Betriebsrat beschloss der Aufsichtsrat am Donnerstag einen Vorstandsumbau. VW-Markenchef Ralf Brandstätter rückt zu Jahresbeginn in den Konzernvorstand auf und übernimmt das neue Ressort "Volkswagen Pkw" und Konzernchef Diess soll Mitte 2022 die Leitung des wichtigen, zuletzt schwächelnden China-Geschäfts an Brandstätter abgeben. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch zeigte sich insgesamt jedoch sehr optimistisch: O-TON HANS DIETER POETSCH: "Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass unsere finanzielle Ausgangsbasis, um die enormen Investitionssummen zu stemmen, ausgesprochen solide und robust ist. Wir sind sehr zuversichtlich, mit den nun beschlossenen Investitionen den Volkswagenkonzern fit für die Zukunft zu machen." Herbert Diess hatte den Betriebsrat Ende September durch Überlegungen über einen möglichen Abbau von Zehntausenden Arbeitsplätzen gegen sich aufgebracht. Auch das mit 20 Prozent an Volkswagen beteiligte Land Niedersachsen war entsetzt. Allerdings hatten die Eigner erst im Juli den Vertrag von Diess bis 2025 verlängert und seinen Kurs bestätigt, die Transformation zu einem Technologieanbieter nach dem Vorbild des US-Elektroautobauers Tesla zu beschleunigen.