Video Meldebutton gegen Antisemitismus im Sport

Video: Meldebutton gegen Antisemitismus im Sport
STORY: Mit einem Klick antisemitische Vorfälle im Sport melden – ein Online-Angebot soll das künftig möglich machen. Am Montag wurde der digitale Meldebutton im BVB-Stadion in Dortmund vorgestellt. Hinter der Initiative stehen der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. Rias und das Projekt "Zusammen 1" des jüdischen Turn- und Sportverbands Makkabi Deutschland. Über den Button können Betroffene oder Zeugen antisemitische Vorfälle melden. Diese werden dann automatisch und anonymisiert weiter geleitet. Alon Meyer, Präsident Makkabi Deutschland "Wir wollen weder mit unseren Meldebutton jetzt irgendjemand an den Pranger stellen, noch irgendjemand in die Ecke setzen, noch beschimpfen, sondern wir wollen daraus besser werden. Besser. Am liebsten präventiv, damit so etwas gar nicht erst passiert" Benjamin Steinitz, Geschäftsführer von Rias “In vielen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere aber auch im Fußball-Kontext, ist die Beschimpfung Jude die größtmögliche Schmähung. Jemanden als Juden zu beschimpfen, transportiert eine Vielzahl negativer Zuschreibungen.” Der Meldebutton könne helfen, das Dunkelfeld zu erhellen und auch die richtigen Maßnahmen zu treffen. "Manchmal ist es nicht die richtige Reaktion, diesen Spieler dann sechs Monate zu sperren, sondern ihn vielleicht für dieses Thema zu sensibilisieren, ihn abzuholen, ihn vielleicht auf unsere Vergangenheit, auf unsere Verantwortung vor allem, nicht auf unsere Schuld, die ist längst geklärt, aber auf unsere Verantwortung zu sensibilisieren. Das ist unser Ansinnen, damit wir merken, dass unsere Gesellschaft besser werden muss." Die Anschläge der Hamas auf Israel am 7. Oktober hätten konkreten Einfluss auf den Verein Makkabi, so Meyer. “Ja, es kommen immer weniger Kinder momentan zu uns ins Training. Aber wir haben noch eine Situation, dass wir unseren Trainings- und Spielbetrieb in Frankfurt zumindest aufrechterhalten können. In einigen Städten Deutschlands sieht das anders aus. Da wird er teilweise eingestellt, da wird er gänzlich eingestellt, da wird er vorübergehend eingestellt. Es ist eine untragbare Situation, vor allem für unsere Gesellschaft in Frankfurt, dass ein Makkabi-Ortsverein nicht mehr seinen Spiel- und Trainingsbetrieb aufrechterhalten kann und das für alle Menschen, Juden, Nichtjuden. Eine inakzeptable Situation, eine Niederlage unserer Gesellschaft und vor allem für uns eine ganz, ganz schwere.” Derzeit befindet sich der Meldebutton unter anderem bereits auf der Homepage von Makkabi Deutschland. Auch der BVB ist dabei, weitere Vereine hätten ihr Interesse signalisiert, hieß es bei der Präsentation in Dortmund.
Betroffene oder Zeugen sollen über das Online-Tool anonym antisemitische Vorfälle melden können. Den Initiatoren geht es vor allem um Sensibilisierung, Prävention und Aufklärung.

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