Das Barometer für das Geschäftsklima fiel im März kräftig auf 90,8 Punkte nach 98,5 Zählern im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte.
Video Miese Stimmung in der Wirtschaft

STORY: Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft ist nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine nach stärker eingebrochen als ohnehin schon befürchtet. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel im März im Vergleich zum Februar kräftig. Grundlage war eine Umfrage unter rund 9000 Managern. Ifo-Präsident Clemens Fuest: "Ja, der Krieg treibt die Energiepreise in die Höhe und das belastet vor allem die Industrie. Der Krieg führt dazu, dass Wertschöpfungsketten unterbrochen werden, vor allem durch Auswirkungen auf die Logistik. Viele LKW-Fahrer kommen aus der Ukraine. Und da sind jetzt viele Logistikunternehmen in Schwierigkeiten, weil sie einfach keine Fahrer mehr haben. Drüberhinaus gibt es natürlich Produktionsaufälle. Wir sehen zum Beispiel, dass in der Baubranche zum Beispiel Holz knapper wird. Und das hat sicherlich damit zu tun, dass davon einiges aus Russland kommt." Die Unternehmen in Deutschland rechneten mit harten Zeiten, sagte Fuest. Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage und vor allem die Aussichten für die kommenden sechs Monate schlechter als zuletzt. Ein Problem sei dabei die steigende Inflation. "Ja, die Inflation belastet natürlich auch die Konjunktur, hemmt den Konsum. Und wird jetzt noch einmal erhöht. Immer mehr Unternehmen sagen uns, sie wollen die Preise erhöhen. Und das hat mit steigenden Kosten zu tun. Mit steigenden Energiekosten. Aber auch damit, dass bestimmte Produkte gar nicht verfügbar sind, weil die Wertschöpfungsketten unterbrochen sind. Das heißt, wir werden eine hohe Inflationsrate dieses Jahr bekommen. Und das ist ein schlechtes Zeichen." Die Ifo-Forscher hatten erst kürzlich ihr Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesenkt. Sie erwarten nur noch ein Wachstum zwischen 2,2 und 3,1 Prozent, nachdem sie zuvor noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 3,7 Prozent gerechnet hatten.