Die Proteste in dem südamerikanischen Land richteten sich auch gegen die Absetzung ihres Vorgängers Castillo. Die Demonstrierenden forderten Neuwahlen. Ob ihnen die nun verkündete Verkürzung der Amtszeit von Präsidentin Boluarte genügt, bleibt abzuwarten.
Video Nach Unruhen mit Toten in Peru: Präsidentin verspricht Neuwahlen

STORY: Nach anhaltenden Protesten mit zwei toten Teenagern und mehreren Verletzten in Peru hat Präsidentin Dina Boluarte angekündigt, die Wahlen in dem südamerikanischen Land um zwei Jahre auf April 2024 vorzuziehen. Ein entsprechender Antrag solle in den kommenden Tagen beim Kongress eingereicht werden, sagte sie am Montag in einer Ansprache an die Nation. "Ich strebe eine Übereinkunft mit dem Kongress an, um die Wahlen bereits im April übernächsten Jahres stattfinden zu lassen", so die Präsidentin. Außerdem erklärte sie den Notstand für Regionen, in denen es Unruhen gegeben hat. Die Befriedung der Lage durch die Polizei werde ohne Verletzungen der Bürgerrechte verlaufen. Außerdem sprach sie den Angehörigen der Getöteten in ihrer Heimatstadt Andahuaylas ihr Beileid aus. Nach Angaben der Bürgerbeauftragten des Landes kamen die beiden Jugendlichen möglicherweise durch Schussverletzungen ums Leben. Diese Frau aus der Region Apurimac gab an, Angehörige einer der verletzten Personen zu sein: "Ich fordere den Innenminister auf, die Schüsse zu stoppen. Bitte, wir müssen die Verletzungen durch Kugeln, Gummigeschosse und Steine aufklären . Der Gerechtigkeit muss genüge getan werden." Seit Tagen forderten Demonstranten nach der Absetzung von Pedro Castillo als Präsident Neuwahlen. Castillo war vergangene Woche seines Amtes enthoben und in Polizeigewahrsam genommen worden. Ihm wird vorgeworfen, er habe das Parlament auflösen wollen, um einem Amtsenthebungsverfahren zu entgehen. Vize-Präsidentin Boluarte wurde daraufhin als neue Staatschefin vereidigt. Die Demonstranten - viele von ihnen Castillo-Anhänger - wollen ihr jedoch nicht die volle Amtszeit bis 2026 zugestehen.