Bei gewaltsamen Protesten ethnischer Serben infolge der Kommunalwahlen im Kosovo sind laut Nato rund zwei Dutzend Soldaten der Kfor-Friedenstruppe verletzt worden. Sie hätten unter anderem Knochenbrüche und Verbrennungen erlitten.
Video Nato-Friedenssoldaten bei Ausschreitungen im Kosovo verletzt

STORY: Bei gewaltsamen Protesten ethnischer Serben infolge der Kommunalwahlen im Kosovo sind nach Nato-Angaben rund zwei Dutzend Soldaten der Kfor-Friedenstruppe verletzt worden. Die zum Schutz von Rathäusern eingesetzten Soldaten seien am Montag aus Menschenmengen heraus mit explodierenden Brandsätzen angegriffen worden, teilte die Kosovo Force der Nato mit. Rund 25 Militärangehörige aus Italien und Ungarn hätten Knochenbrüche und Verbrennungen erlitten. Die aus ethnischen Albanern bestehende Polizei ging Augenzeugen zufolge mit Tränengas gegen die Proteste vor. Das serbische Staatsfernsehen berichtete, auch zwei Serben seien verletzt worden. Hintergrund des zuletzt wieder aufgeflammten Konflikts zwischen der serbischen Minderheit und der albanischen Mehrheit im Kosovo sind die Kommunalwahlen im April. Die Serben, die im nördlichen Landesteil die Mehrheit der Bevölkerung stellen, hatten die Wahlen aus Protest gegen die Politik der albanischen Bevölkerungsgruppe boykottiert. In der Folge gewannen auch in mehrheitlich serbisch bewohnten Gemeinden albanische Bürgermeisterkandidaten. Zu deren Amtsantritten am Montag versammelten sich ethnische Serben zu Protesten. Das Nachbarland Serbien versetzte seine Streitkräfte laut Verteidigungsministerium in höchste Gefechtsbereitschaft. Bereits am Freitag hatte der serbische Präsident Vucic Gefechtsbereitschaft angeordnet, allerdings zunächst auf einer niedrigeren Stufe. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte am späten Montag die Zusammenstöße. Die EU fordere die Behörden des Kosovo und die Demonstranten auf, die Situation sofort und bedingungslos zu deeskalieren und in einen Dialog zu treten.