Einst spielte das 160 Meter hohe Bauwerk eine wichtige Rolle im Kampf Litauens um Unabhängigkeit. Heute dürfen Besucher ein Geschirr anlegen und ganz nah an die Außenkante der Plattform treten. Schwitzige Hände dürften da garantiert sein.
Video Nervenkitzel: Fernsehturm in Vilnius lädt zur luftigen Mutprobe

STORY: Nein, keine Rettung in luftiger Höhe, sonder kalkulierter Nervenkitzel. In diesem Sommer können Abenteuerlustige in Litauens Hauptstadt Vilnius auf der Kante des höchsten Gebäudes im Land spazieren gehen. Der "Edge Walk" ist die neuste Touristenattraktion im Land - in 160 Metern Höhe. "Es fühlte sich nicht sehr hoch an, aber ich fühlte mich etwas unsicher. Ich hatte Angst, mich dem Rand zu nähern", so diese Frau aus Vilnius. "Es ist beängstigend, bis man die Spannung im Seil spürt. Danach schaut man auf den Horizont und die Angst verschwindet", so ein anderer Besucher. Der Fernsehturm von Vilnius ist ein Bauwerk aus der Sowjetzeit, das 1980 fertig gestellt wurde. Damals war das baltische Land noch Teil der UdSSR. Der Turm war Schauplatz eines der wichtigsten Ereignisse in Litauens Kampf um die bereits im März 1990 erklärte Unabhängigkeit. Am 13. Januar 1991 griffen sowjetische Truppen, die noch immer in der Hauptstadt Vilnius stationiert waren, den dortigen Fernsehturm und den einzigen Fernsehsender an, töteten 13 Zivilisten, die sie als menschliche Schutzschilde nutzten. Hunderte weitere wurden verletzt.