Dem ehemaligen ÖVP-Chef und zwei weiteren Angeklagten wird vorgeworfen, vor dem Untersuchungsausschuss zur sogenannten Ibiza-Affäre falsch ausgesagt zu haben.
Video Österreichs Ex-Kanzler Kurz wegen Falschaussage angeklagt

STORY: Der frühere österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz muss sich wegen des Verdachts der Falschaussage vor Gericht verantworten. Gegen Kurz sei Strafantrag gestellt worden, teilte die Zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption am Freitag in Wien mit. Dem ehemaligen ÖVP-Chef und zwei weiteren Angeklagten wird vorgeworfen, vor dem Untersuchungsausschuss zur sogenannten Ibiza-Affäre falsch ausgesagt zu haben. Kurz wies die Vorwürfe zurück. "Die Vorwürfe sind falsch und wir freuen uns darauf, wenn nun endlich die Wahrheit ans Licht kommt und sich die Anschuldigungen auch vor Gericht als haltlos herausstellen", schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter. Darauf angesprochen, äußerte sich Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz zurückhaltend. "Wenn es denn so ist, dann besteht jetzt endlich die Möglichkeit der Aufklärung. Das ist für alle betroffenen Personen auch dann da die Gelegenheit, tatsächlich eben diese Aufklärung anzustreben und zu leisten." Der 36-jährige Kurz galt als politisches Ausnahmetalent und war bis 2017 Außenminister. Von 2017 bis 2021 war er Bundeskanzler Österreichs. 2019 erschütterte die sogenannte Ibiza-Affäre seine Regierung. Kurz gab sein Amt im Oktober 2021 auf Druck des Koalitionspartners, der Grünen, auf. Damals stand der Verdacht der Untreue, Bestechlichkeit und Bestechung im Raum. Das Verfahren gegen Kurz und andere soll nach Angaben des Landesgerichts für Strafsachen Wien am 18. Oktober beginnen. Falschaussage kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.