Das Bundeskabinett hat am Mittwoch Eckpunkte zur geplanten Ernährungsstrategie der Ampelkoalition beschlossen. Sie soll dafür sorgen, dass sich mehr Menschen in Deutschland nachhaltig und gesund ernähren.
Video Özdemir sagt ungesundem Essen den Kampf an

STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Cem Özdemir (Grüne), Bundeslandwirtschaftsminister: "Gerade wenn Kinder in der Schule, in der Mensa die Möglichkeit haben, sich entsprechend gesund zu ernähren und es auch noch gut schmeckt, das darfs ja auch, dann kriegen sie dort auch eine Prägung fürs Leben, das ihnen dann auch im restlichen Leben hilft, entsprechend darauf zu achten. Wir leben in einer Gesellschaft, wo viele zu Hause nicht mehr kochen. Insofern ist es wichtig, dass wir die Schule als einen Hebel nutzen zum Zugang zu gesunder, vollwertiger Nahrung. Kinder sind das Wertvollste, was wir haben, sagen wir in Sonntagsreden. Und montags bis freitags in der Kantine, in der Schule oder in der Mensa merkt man das leider nicht immer. Da muss es sich in praktische Politik übersetzen. Wertschätzung für Arbeitnehmerinnen Arbeitnehmer äußert sich auch darin, dass es in der Kantine eben nicht nur Currywurst mit Pommes gibt, sondern Auswahl gibt und eben auch ein gesundes Essen da ist. Wenn Menschen in Krankenhäuser gehen, dann gehen sie in Krankenhäuser, damit sie anschließend gesund wieder rauskommen. Dazu gehört nicht nur die Behandlung, sondern dazu gehört auch das Essen, dass wir daran eben nicht sparen können. Also was tun wir? Wir wollen die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bis 2030 für allgemeinverbindlich erklären. Darüber haben wir den Hebel, das wissenschaftsbasierte Kriterien zur Grundlage künftig für die Außer-Haus-Verpflegung genommen werden. Wir wollen einen Wettbewerb in der Bundesrepublik Deutschland ausrufen, der dazu helfen soll, Modellregionen auszulösen. Und schließlich wollen wir das Wissen darüber vermitteln. Heute ist der Startschuss für die Ernährungsstrategie. Ich will die Gelegenheit aber auch zum Schluss nutzen, mich herzlich zu bedanken für den starken Rückenwind, den wir haben. Aus der Elternschaft, für den starken Rückenwind, den wir haben, aus der Studierendenschaft, Schülerin-, Schülerschaft, aber auch von Ernährungsräten. Von den Krankenkassen, die sich entsprechend dafür einsetzen. Von Medizinern. Von der Ärzteschaft. Ich weiß natürlich auch, das hat man ja heute schon gehört bei den ersten Rückmeldungen, dass die Lordsiegelbewahrer des Status quo, die am liebsten nichts ändern würden, die kein Problem damit haben, dass wir zu süß essen, dass wir zu salzig essen, dass wir zu fettreich essen, die das gerne so belassen würden. Die werden natürlich alles dafür tun, damit sich möglichst wenig von dem materialisiert, was wir uns vorgenommen haben. Aber ich habe die breite Mehrheit der Gesellschaft hinter mir, und das ist jetzt vielleicht auch mal ein Test darüber, wie Demokratie funktioniert."