Am Standort Mainz-Kostheim setzt ein schwedischer Papier- und Hygieneartikelkonzern auf den neuen Energieträger. Bisher werden meist fossile Energieträger eingesetzt.
Video Papier ohne CO2-Emissionen: Hersteller meldet Erfolge mit Grünem Wasserstoff

STORY: Papier herzustellen, kostet viel Energie, vor allem, um die Fasermassen zu trocknen und in die gewünschte Form zu bringen. Meist sorgen fossile Energieträger für die nötige Hitze im Werk und damit auch für den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid. Das Unternehmen Essity hat nach eigenen Angaben nun einen Weg gefunden, Papier CO2-frei zu produzieren. Am Standort Mainz-Kostheim setzt der schwedische Papier- und Hygieneartikelkonzern dabei auch auf einen neuen Energieträger. Christian Schüller, Projektleiter: "Durch einen 100-Prozent-Einsatz von Grünem Wasserstoff haben wir erstmalig weltweit hier diesen Pilot erfolgreich durchführen können und sind erstmalig CO2-frei." Das Unternehmen Essity mit Hauptsitz in Stockholm will seine Papier- , Hygiene- und Medizinprodukte bis 2050 klimaneutral herstellen. Um zum Beispiel Papier schnell zu trocknen, muss die Luft auf bis zu 600 Grad Celsius erhitzt werden. Das fossile Erdgas, das bisher dafür verwendet wurde, will Essity künftig durch "grün" produzierten Wasserstoff ersetzen. Ein Ansatz, der Schule machen könnte. Christian Schüller, Projektleiter: "Mit diesem Pilotprojekt sehen wir uns auch als Türöffner, ja, als Showcase für andere Industrien, natürlich innerhalb vom Essity-Konzern, aber auch außerhalb in der Papierindustrie, aber auch andere Industriezweige. Wir bekommen sehr viele Anfragen, dass die sich diese Technologie ansehen wollen. Und wir sind sehr offen, es zu zeigen, weil wir gemeinsam nur das Klima retten können und nicht nur alleine." Und gemeinsam wurde auch die finanzielle Basis für das Pilotprojekt gelegt. Der Konzern hat nach eigenen Angaben zwar gigantische vier Milliarden Euro in die Entwicklung einer CO2-freien Produktion investiert. Aber vom hessischen Wirtschaftsministerium stammen immerhin auch noch 1,4 Millionen Euro Fördergeld aus europäischen Mitteln für regionale Entwicklung. Als Partner sind darüber hinaus auch noch die Mainzer Stadtwerke sowie die Schott AG am Projekt beteiligt.