Der 62-Jährige Niedersachse Pistorius wird Nachfolger von Christine Lambrecht, die am Montag ihren Rücktritt erklärt hatte. Pistorius soll am Donnerstag seine Ernennungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhalten und im Bundestag seinen Amtseid leisten. Pistorius ist Mitglied des SPD-Parteivorstandes und wurde bereits mehrfach für Posten auf Bundesebene gehandelt.
Video Pistorius: Regierungsparteien und Union begrüßen Nachfolge im Verteidigungsministerium

STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird Ihnen ohne Sprechertext gesendet. BORIS PISTORIUS, DESIGNIERTER BUNDESVERTEIDIGUNGSMINISTER "Die Bundeswehr muss sich auf eine neue Situation einstellen, die mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entstanden ist. Mir ist wichtig, die Soldatinnen und Soldaten ganz eng in diesem Prozess zu beteiligen und sie mitzunehmen. Und die Truppe kann sich darauf verlassen, dass ich mich, wann immer es nötig ist, vor sie stellen werde. Ich will die Bundeswehr stark machen für die Zeit, die vor uns liegt." VORSITZENDER DER SPD BUNDESTAGSFRAKTION ROLF MÜTZENICH "Es gibt keine Absagen auf der Strecke, sondern es gibt natürlich eine Vielzahl von Personen, die eine Rolle gespielt haben, die auch gewichtet worden sind. Und am Ende sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass Boris Pistorius der beste Vorschlag für den Verteidigungsminister in der Bundesrepublik Deutschland ist, weil er eben das erfüllt, was zurzeit notwendig ist." VORSITZENDE DER FRAKTION BÜNDNIS90/GRÜNE KATHARINA DRÖGE "Und die Aufgaben sind groß, die vor ihm liegen. Gerade in einer Zeit, in der Krieg in Europa herrscht, in der Russland diesen furchtbaren Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Wir alle haben mit Erschrecken und Entsetzen die Bilder vom vergangenen Wochenende gesehen, mit den furchtbaren Luftangriffen, mit vielen zivilen Todesopfern in der Ukraine. Gerade da braucht es einen Verteidigungsminister, der ganz klar sagt: Wir unterstützen die Ukraine mit allem, was wir tun können. Wir unterstützen die Ukraine so, dass sie diesen Krieg gewinnt. Und auf der anderen Seite haben wir eine Zeitenwende. Und die hat der Deutsche Bundestag mit der Entscheidung für ein Sondervermögen 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr auch so zum Ausdruck gebracht. Und deswegen liegt gerade in den Strukturreformen der Bundeswehr, gerade in der Reform des Beschaffungswesens eine wichtige neue Aufgabe für den künftigen Verteidigungsminister." VORSITZENDER DER FDP-BUNDESTAGSFRAKTION, CHRISTIAN DÜRR "Also der erste Anspruch eines Verteidigungsministers ist es natürlich auch, dass die Truppe, die Soldatinnen und Soldaten, die täglich ihr Leben riskieren, auch für die Freiheit in Deutschland, dass die hinter diesem Minister stehen können. Und da bin ich bei Boris Pistorius erstens sehr zuversichtlich. Und zum Zweiten: natürlich die Reformvorhaben, die wir auf den Weg gebracht haben und bereits finanziert haben, für die Bundeswehr dem zum Durchbruch zu verhelfen. Es steht ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro bereit, um unsere Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Und das muss umgesetzt werden. Das heißt nicht, dass man das Geld einfach nur ausgeben muss, sondern das Ausgeben muss einhergehen mit einer Stärkung der Verteidigungsfähigkeit unseres Landes. Und das ist meine Erwartung natürlich auch an den neuen Minister. Und ich bin zuversichtlich bei ihm." VORSITZENDER DER BUNDESTAGSFRAKTION CDU/CSU FRIEDRICH MERZ "Wir wünschen ihm Erfolg bei der Ausübung dieses wichtigen Amtes. Es ist in der gegenwärtigen Lage mit Krieg in Europa vielleicht das wichtigste Amt, das in der Bundesregierung nach dem Bundeskanzler ausgeübt wird. Wir bieten ihm auch die Zusammenarbeit an, und wir können damit bereits übermorgen beginnen. Die Vereidigung ist vorgesehen für Donnerstagmorgen, neun Uhr. Es wird um zehn Uhr dreißig im Deutschen Bundestag eine Debatte geben über einen Antrag, den wir einbringen zur Lieferung von Kampfpanzern an die ukrainische Armee. Wir hoffen sehr, dass der neue Bundesverteidigungsminister dann auch klar zu erkennen gibt, dass er diesen Weg gehen will, mit uns gehen will. Nicht nur mit uns, sondern vor allem mit den NATO-Partnern und mit den Partnerländern in der Europäischen Union, die dies ja nun schon seit längerer Zeit auch von Deutschland fordern."