Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten einen vollendeten Mord und 16 versuchte Morde, vor. Weil eine Person verstorben ist und 16 weitere Personen zum Teil sehr schwer verletzt wurden.
Video Prozessauftakt zur Amokfahrt in Berlin im Juni 2022

STORY: Prozessauftakt vor dem Berliner Landgericht am Dienstag. Die Staatsanwaltschaft wirft dem damals 29-jährigen Mann Mord und versuchten Mord sowie gefährliche Körperverletzung vor. Er soll am 8. Juni 2022, also vor rund acht Monaten, mit einem Auto auf dem Kurfürstendamm in Berlin mit Absicht in eine Fußgängergruppen gefahren sein. Gerichtssprecherin Lisa Jani fasst den ersten Prozesstag so zusammen: LISA JANI, SPRECHERIN DES LANDGERICHTS BERLIN "Das Verfahren hat heute begonnen. Die Antragsschrift wurde verlesen. Der Beschuldigte hat dann die Gelegenheit bekommen, sich über seinen Verteidiger einzulassen. Er hat aber von seinem Recht Gebrauch gemacht, zu schweigen zu den Vorwürfen. Und dann hat das Gericht den Unfallsachverständigen angehört, der anhand von Videoaufnahmen aus Überwachungskameras etwas zum Tatgeschehen aus technischer Sicht sagen konnte, etwa zu den Geschwindigkeiten, die das Auto, das, um das es hier geht, die das Auto gefahren ist." Der Verteidiger beschreibt die Situation seines Mandanten am Dienstag in Berlin mit diesen Worten: MARK HÖFLER, VERTEIDIGER "Der hat keine Erinnerungen, deshalb kann er auch zu diesem Geschehen nichts sagen. Sonst hätten wir mit Sicherheit auch dazu beigetragen, dass es möglicherweise noch kürzer wird. Aber das geht nicht, er findet keinen Zugang zu dem Geschehen. Und ja, das tut natürlich auch seiner Familie sehr leid, was da passiert ist, ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten auch. Man kann ihm bisher nur vorhalten, was passiert ist. Auch wenn er dazu keinen Zugang hat, tut es ihm natürlich auch leid." Laut der Staatsanwaltschaft sei der Angeklagte bewusst in die Menschenmenge gefahren. Und ihm soll es darauf angekommen sein, möglichst viele Menschen zu verletzen. Die Fahrt endete im Schaufenster einer Parfümerie-Filiale. Nach Einschätzung eines Sachverständigen lässt es sich nicht ausschließen, dass der Angeklagte schuldunfähig ist. Die Staatsanwaltschaft strebt daher seine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an. Für den Prozess sind bislang elf weitere Verhandlungstage angesetzt.