Russland werde seinen vertraglichen Verpflichtungen bei Menge und Preisen natürlich nachkommen, sagte der russische Präsident Wladimir Putin. Die Änderungen beträfen nur die Währung.
Video Putin will sich Gaslieferungen künftig in Rubel bezahlen lassen

STORY: Russische Gaslieferungen sollen künftig in Rubel abgerechnet werden. Präsident Wladimir Putin kündigte am Mittwoch bei einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung an, die Zahlungsmethode für Lieferungen in - so wörtlich - "unfreundliche Staaten" umstellen zu wollen. Russland werde seinen vertraglichen Verpflichtungen bei Menge und Preisen natürlich nachkommen. Die Änderungen beträfen nur die Währung. Die genauen Details der Umsetzung würden die Regierung und Notenbank in Moskau innerhalb einer Woche klären. Der Energiekonzern Gazprom sei angehalten worden, die Verträge entsprechend zu ändern. Auf der russischen Liste "unfreundlicher Staaten" stehen die Länder, die Sanktionen gegen Firmen und Individuen verhängt haben. Darunter sind die USA, die Mitglieder der EU, Großbritannien, Japan, Kanada, Norwegen, Singapur, Südkorea, die Schweiz und die Ukraine. Vor allem die EU ist aber stark abhängig von russischen Öl- und Gaslieferungen und zögert deswegen mit einem Energie-Boykott. Die deutsche Regierung hat mehrfach erklärt, diesen Schritt nicht gehen zu wollen. Die Bundesregierung zeigte sich besorgt: "Die Ankündigung in Rubel zu bezahlen, ist erst einmal ein Bruch der Verträge", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Als Reaktion auf die Putin-Ankündigung verteuerte sich der Rubel am Mittwoch. Er stieg zum Dollar zeitweise auf den höchsten Stand seit drei Wochen.