Im Osten Australiens forstet eine Tierschutzorganisation Landstriche auf und trägt so zum Erhalt und der Erweiterung des Lebensraums der ortsansässigen Koalas bei. Durch den Erhalt der Ökosysteme werden auch andere Tierarten geschützt.
Video Tierschutzorganisation pflanzt grüne Korridore für Koalas

STORY: Rund um Bangalow, im Osten Australiens, pflanzt eine Naturschutzgruppe Eukalyptusbäume, um den Koalas der Region einen sicheren Lebensraum zu ermöglichen. Prognosen zufolge wird der Koala im Bundesstaat New South Wales, in dem auch Bangalow liegt, bis 2050 in freier Wildbahn ausgestorben sein. Zu den größten Bedrohungen gehören Waldbrände, die in den letzten Jahren so an Intensität zugenommen haben, dass sie nicht nur das Unterholz verschlingen, sondern auch die Baumkronen erreichen, in denen die Koalas sonst Schutz gefunden haben. Auch der Verlust von Lebensraum durch Abholzung und die Rodung von Land für die Bebauung spielt eine große Rolle. Die Art wurde bereits in mehreren Bundesstaaten Australiens als gefährdet eingestuft. Der World Wildlife Fund Australia meldete einen alarmierenden Rückgang der Koala-Populationen, die seit 2001 in New South Wales um 62 % gesunken sind. Die Organisation Bangalow Koalas will dieser Entwicklung etwas entgegensetzen und kümmert sich um die Aufforstung einzelner Landstreifen. Die dadurch entstehenden grünen Korridore bieten sichere Durchgänge im zunehmend fragmentierten Lebensraum der Koalas, erhöhen die genetische Vielfalt und schützen die Tiere vor menschlichen Bedrohungen, so Linda Sparrow, Präsidentin der Bangalow Koalas. "Der Stress, unter dem sie stehen, Autounfälle, Hundeangriffe, all diese Dinge. Es gibt so viel, bei dem wir ihnen helfen müssen, um sie von den Straßen fernzuhalten. Mit unseren Korridoren versuchen wir, sie von Menschen, Autos, Hunden und all diesen Dingen fernzuhalten, damit sie sich sicher durch die Landschaft bewegen können und sich nicht mit uns Menschen herumschlagen müssen." Die 2019 gegründete Gruppe um Sparrow hat bereits über 336.000 Bäume auf 119 Grundstücken gepflanzt und damit einen Beitrag zum Schutz der Koalas und zur Stärkung des lokalen Ökosystems geleistet. Die Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 500.000 Bäume zu pflanzen. Die freiwillige Helferin Lindy Stacker, sagte, diese Tätigkeit sei besser als Meditation und habe die Gemeinschaft zusammengeschweißt. "Aber das Problem ist, dass wir so viel Chaos und Gemetzel angerichtet haben. Wir müssen das wirklich wieder geradebiegen. Koalas haben eine Zukunft verdient. Alle Wildtiere verdienen eine Zukunft. Und wenn wir keine Bäume pflanzen und die Abholzung der einheimischen Wälder nicht stoppen, sieht ihre Zukunft wirklich düster aus. Und wir haben nicht mehr viel Zeit, das zu ändern. Man kann sich da nicht auf die Regierungen verlassen." Der Schutz der Koalas hilft auch anderen Tieren, mit denen sie sich ein Ökosystem teilen. Wenn Bäume geschützt oder gepflanzt werden, bieten sich die grünen Korridore auch als Habitat für Tiere im Unterholz an, wie etwa den gefährdeten schwarzen Glanzkakadu, Gleitfliegen, Opossums und Wallabys, die zur Familie der Kängurus gehören. Für Bangalow Koalas und Linda Sparrow geht der Einsatz weiter. Sparrow sagte, sie könne sich eine Welt ohne Koalas in freier Wildbahn nicht vorstellen, und die Gruppe werde alles tun, damit dies nicht zur Realität werde.