Das israelische Militär hat angegeben, versehentlich drei israelische Geiseln in den Händen der Hamas erschossen zu haben. In Tel Aviv trafen sich daraufhin Hunderte Menschen zu einer Kundgebung. Sie forderten die Regierung auf, die übrigen Geiseln zu retten.
Video Trauer nach Tod dreier Geiseln: "Es traf mich tief ins Herz"
STORY: Hunderte Menschen sind am Freitagabend in Tel Aviv auf die Straße gegangen. Zuvor war bekanntgeworden: Das israelische Militär hat am Freitagmorgen irrtümlicherweise drei von der Hamas im Gazastreifen festgehaltene Geiseln getötet. Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte am Freitag, die drei Israelis - ein Zivilist und zwei Soldaten - seien im Norden des Gazastreifens fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und erschossen worden. Die Leichen seien zur Untersuchung nach Israel überführt worden, wo sich der Verdacht bestätigt habe, dass es sich um drei Geiseln handelte. Der Vorfall werde untersucht, und das "völlig transparent". Auf den Straßen von Tel Aviv herrschte am Freitag Fassungslosigkeit. Zohar Avigdori / Verwandter einer Geisel „Das sind Familien, die ich persönlich kenne, und Menschen, die so hoffnungsvoll auf die Rückkehr ihrer Lieben gewartet haben. Es traf mich tief ins Herz und zeigte mir, dass wir mehr tun müssen, um diesen Menschen zu helfen, aus diesem Gefängnis herauszukommen. Ja.“ Gori Parnes / Demonstrant „Eine schreckliche Tragödie, denke ich. Ein Deal hätte viel, viel früher geschlossen werden müssen. Und all die Leben all der unschuldigen Menschen hätten verschont bleiben können. Ich denke, es ist eine große Tragödie, was hier jetzt im Großen und Ganzen passiert." Die Demonstrierenden hatten sich zunächst vor einem Militärgelände in Tel Aviv getroffen und marschierten dann durch die Stadt. Sie zeigten Plakate mit Fotos von Geiseln, die noch immer im Gazastreifen festgehalten werden und forderten die Regierung einmal mehr auf, sie nach Hause zu bringen. Am 7. Oktober war die Hamas auf israelisches Gebiet vorgedrungen, tötete 1.200 Menschen und nahm 240 Geiseln. Israel startete daraufhin einen Gegenangriff, bei dem nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen bisher fast 19.000 Menschen getötet wurden, wobei befürchtet wird, dass Tausende weitere unter Trümmern begraben liegen. Zwischenzeitlich wurden Geiseln gegen palästinensische Gefangene ausgetauscht. Noch immer befinden sich nach israelischen Angaben mehr als einhundert Geiseln verschiedener Nationalitäten in der Händen der Hamas.
