Das ukrainische Militär meldete zuletzt russischen Beschuss entlang der gesamten Frontlinie und gab an, dass 16 Siedlungen in der Nähe von Bachmut bombardiert worden seien, darunter auch das Dorf Tschassiw Jar. Während Freiwillige die Abreise von Familien vorantreiben, versuchen ukrainischen Kämpfer - trotz widrigen Wetters - ihre Stellungen zu halten.
Video Ukrainische Verteidiger: Russische Offensive in vollem Gange

STORY: Kurz vor dem Jahrestag ihres Einmarsches in die Ukraine haben russische Streitkräfte auch am Montag die Stadt Bachmut bombardiert. NATO-Chef Jens Stoltenberg bezeichnete dies als den Beginn einer seit langem befürchteten Offensive. "Die Realität ist, dass sie bereits begonnen hat. Präsident Putin schickt Abertausende von Soldaten und nimmt weiter eine sehr hohe Zahl von Opfern in Kauf." Ukrainische Truppen leisten seit Monaten Widerstand. Und zeigten sich auch auf neue Angriffe gefasst. Bachmut ist ein Hauptziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Einnahme würde Russland ein Standbein in der Region Donezk verschaffen, sowie einen selten gewordenen Sieg. Die Regionen Donezk und Luhansk bilden den Donbas, das industrielle Kernland der Ukraine. Russland strebt die vollständige Kontrolle des Gebiets an. Der Angriff auf Bakhmut wurde von Söldnern der Wagner-Gruppe angeführt, die kleine, aber stetige Fortschritte gemacht haben. Das ukrainische Militär meldete russischen Beschuss entlang der gesamten Frontlinie und gab an, dass 16 Siedlungen in der Nähe von Bachmut bombardiert worden seien, darunter auch das Dorf Tschassiw Jar. Während Freiwillige die Evakuierung von Familien vorantreiben, versuchen ukrainischen Kämpfer trotz widrigen Wetters ihre Stellung zu halten. Für Kommandant Anton Fedorenko ist die Gegend seine "Heimat". "Deshalb halten wir es mit Zähnen und Klauen fest und werden hier bleiben. Wir hoffen, dass wir mit Waffen versorgt werden, damit wir etwas haben, womit wir antworten können, mit einer Gegenoffensive. Sobald das Wetter es zulässt, denn jetzt können wir aufgrund der Boden- und Wetterbedingungen nicht vorrücken, selbst wenn wir die Waffen dafür hätten." Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen teilte am Montag mit, dass seit der Invasion vor einem Jahr mehr als siebentausend zivile Tote und fast 12.000 Verletzte zu beklagen seien, die meisten davon durch Raketen- oder Luftangriffe. Die tatsächliche Zahl dürfte noch deutlich höher liegen. Stoltenberg sagte, er sehe keine Anzeichen dafür, dass Putin sich auf einen Frieden vorbereite oder bereit sei, die Souveränität der Ukraine zu respektieren. "Deshalb ist der einzige Weg, um sicherzustellen, dass die Ukraine sich als souveräne Nation durchsetzt, die weitere militärische Unterstützung der Ukraine." Stoltenberg sagte, die NATO-Verbündeten würden auch die Entsendung von Flugzeugen an die Ukraine in Erwägung ziehen.