Laut einem Diplomaten wurden am Samstag fast 2000 Explosionen gezählt. Unterdessen trafen in Litauen die letzten der von Deutschland versprochenen gepanzerten Haubitzen der Bundeswehr ein.
Video Zahl der Explosionen in der Ost-Ukraine steigt

Ein Video vom Samstag zeigt ukrainische Abgeordnete, Soldaten und ausländische Journalisten, die in Deckung gehen. Kurz zuvor hatte es eine Warnung vor Granatenbeschuss gegeben. Die Gruppe soll sich auf dem Weg zu einem Beobachtungsposten in der Region Donezk befunden haben. Die Zahl der Explosionen in der Ost-Ukraine hat nach Angaben der OSZE zugenommen. Am Freitag habe sich die Zahl der Detonationen dort mit mehr als 1400 innerhalb eines Tages mehr als verdoppelt, teilten Beobachter mit. Laut einem Diplomaten wurden am Samstag sogar fast 2000 Explosionen gezählt. Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben den Betrieb an einem der sieben Kontrollpunkte vorläufig eingestellt, über die man in Rebellengebiete im östlichen Donbass gelangt. Grund sei schwerer Beschuss. Die Sicherheit der zivilen Bevölkerung könne nicht garantiert werden. So lange "die Phase der Bedrohung" anhalte, bleibe der Betrieb an dem Kontrollposten ausgesetzt. Vertreter der prorussischen Separatisten warfen wiederum der Ukraine in sozialen Medien vor, von ihnen kontrollierte Gebiete zu beschießen. Entsprechend habe man reagieren müssen. Beide Aussagen lassen sich derzeit nicht objektiv überprüfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte dementiert, dass es aus der Ukraine heraus einen Beschuss auf russisches Territorium gegeben hat. "Das ist eine Lüge", sagt er auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Man werde nicht auf Provokationen reagieren, kündigt er zugleich an. Das Risiko eines Krieges sei groß, aber man werde nicht panisch werden. Unterdessen trafen in Litauen die letzten der von Deutschland versprochenen gepanzerten Haubitzen der Bundeswehr ein. Insgesamt 350 zusätzliche Soldaten und 100 Militärfahrzeugen waren im Rahmen einer Verstärkung der Nato-Ostflanke entsandt worden.