Vom SEK getöteter Polizist Warum richtete er seine Waffe gegen die Kollegen?

Der stundenlange Nervenkrieg um einen psychisch labilen Polizisten in Schwaben endete tödlich. Eine Spezialeinheit erschoss ihn, als er eine Waffe gegen die Kollegen richtete. Doch was war sein Motiv?

Elf Stunden Nervenkrieg, dann fielen die Schüsse. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) tötete am Freitagabend einen 46-jährigen Polizisten, der zuvor am Morgen auf seinem Grundstück in Asbach-Bäumenheim (Nordschwaben) um sich geschossen und sich dann den ganzen Tag im Haus verschanzt gehalten hatte. Am Tag danach setzte das große Rätselraten ein: Was war das Motiv des Mannes?

"Dienstliche Hintergründe sind nach jetzigem Stand auszuschließen", sagte ein Polizeisprecher. Das Motiv liege im persönlichen Lebensbereich. Medienberichte über eine Trennung des Familienvaters von seiner Ehefrau wollte die Polizei nicht kommentieren. Die Behörden bestätigte aber, dass die Familie nicht mehr im Haus des Mannes wohnte.

Schuss in den Oberkörper war tödlich

Dramatisch verliefen ganz offenbar auch die letzten Minuten des Einsatzes: Um den Täter abzulenken, ließ die Polizei nach eigenen Angaben zunächst einen Polizeihund auf ihn los. Der 46-Jährige schoss das Tier an und richtete seine Waffe gegen die Kollegen. Daraufhin eröffneten die Spezialkräfte das Feuer. Ein Schuss in den Oberkörper war tödlich. Wiederbelebungsversuche eines Notarztes waren vergeblich.

Am Morgen gegen 8.30 Uhr hatten Nachbarn die Polizei alarmiert: Der Polizist hatte auf dem großen Anwesen mehrfach Schüsse aus seinen privaten Waffen abgefeuert, die er legal besaß. Die Verhandlungen mit ihm seien gescheitert, nachdem er sich ins Haus zurückgezogen hatte, so die Polizei.

Der Beamte sei sichtlich angetrunken gewesen, ergänzte der Polizeisprecher. "Sein psychischer Zustand wurde immer kritischer und labiler. Er hat angedeutet, dass er seinen Tod in Kauf nehmen wird." Um eine weitere Gefährdung auszuschließen, habe das SEK eingegriffen.

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