Vor Insel Helgoland Giftgas-Granaten werden nicht aus Nordsee geborgen

Rund 6.000 Giftgasgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg werden nicht vom Grund der Nordsee vor Helgoland geborgen. Die Bergung der ursprünglich mit dem Nervengift Tabun gefüllten Granaten sei für Taucher zu gefährlich, erklärte der schleswig-holsteinische Innenstaatssekretär Volker Dornquast am Donnerstag in Kiel.

Rund 6.000 Giftgasgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg werden nicht vom Grund der Nordsee vor Helgoland geborgen. Die Bergung der ursprünglich mit dem Nervengift Tabun gefüllten Granaten sei für Taucher zu gefährlich, erklärte der schleswig-holsteinische Innenstaatssekretär Volker Dornquast am Donnerstag in Kiel. Die Wehrmachts-Munition war nach Kriegsende auf Anordnung der britischen Streitkräfte in die Nordsee gekippt worden.

Das Ministerium erklärte, solange die Granaten auf dem Meeresgrund lägen, bestehe keine Gefahr für die Allgemeinheit. Fachleute seien sich zudem sicher, dass das Nervengift inzwischen ausgewaschen sei. Die Granaten der deutschen Wehrmacht wurden im September 1949 vier Kilometer südlich von Helgoland in 45 bis 55 Meter Tiefe versenkt. Das Nervengift Tabun, von dem 11,7 Tonnen mit den Granaten versenkt wurden, wurde als chemischer Kampfstoff während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland hergestellt, aber nicht eingesetzt. Die bräunliche Flüssigkeit kann als Nervengas tödlich wirken. Über die Fundstelle der Granaten führen Schifffahrtswege zum Helgoländer Südhafen. Militärische Übungen dort sollen eingestellt und die Fischerei verboten werden.

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