Nur 10 Pfund für seine Retterin Kleinwüchsiger Alan Barnes: Vom rührenden Überfallopfer zum Geizhals der Nation

Als der behinderte Alan Barnes brutal überfallen wurde, sammelte Katie Cutler mit einer Crowdfundingaktion 330.000 Pfund für ihn. Nun ist sie selbst in Geldnot - und Barnes zeigt sich nicht gerade großzügig.

Der arme Alan Barnes und die großherzige Katie Cutler - das war eine Geschichte, die die Herzen der Briten berührte. Als der kleinwüchsige, sehbehinderte Rentner Anfang 2015 vor seinem Haus im englischen Gateshead überfallen und schwer verletzt wurde, schwang sich die junge Kosmetikerin zu seiner Retterin auf.

Cutler rief eine Crowdfundingaktion ins Leben, die innerhalb von drei Wochen 330.000 Pfund einbrachte. Die Geschichte ging um die Welt. Barnes kam wieder auf die Beine und kaufte sich ein neues Haus. Katie Cutler erhielt einen Orden der Queen und gründete eine Wohltätigkeitsorganisation, die auch anderen vom Schicksal Geschlagenen helfen soll.

Nun aber hat die wundervolle Geschichte einen hässlichen Dreh bekommen. Zunächst geriet Cutler in Geldnot. Eine PR-Agentur, die die 23-Jährige für ihre Stiftung beauftragt hat, fordert laut BBC 6687 Pfund von ihr, die sie nicht bezahlen kann. Als vergangene Woche bekannt wurde, dass Cutler wegen der Sache sogar vor Gericht muss, wandte sich die Lokalzeitung Chronicle Live an Barnes.

Ist Alan Barnes undankbar?

Was der 68-Jährige zu sagen hatte, empfinden viele als höchst undankbar. "Ich würde vorschlagen, dass jemand einen kleinen Fonds aufsetzt, der Geld für Katies PR sammelt", sagte Barnes. Er selbst sei bereit, sich mit einer kleinen Summe zu beteiligen. Auf die Frage, welchen Betrag er konkret im Sinn habe, sagte Barnes: "Eine kleine Summe ist für mich so etwas wie 10 Pfund."

10 Pfund für jemanden, der einem 330.000 Pfund ermöglicht hat - das klingt nicht besonders fair. Barnes fügte hinzu: "Es mag hart erscheinen, aber wenn ich einfach bezahlen würde, würden auch andere Leute nach Geld fragen. Das Geld wurde mir gegeben, damit ich es für mich selbst nutze." Die Reaktionen fielen unfreundlich aus. Für viele Leser war der rührende alte Mann über Nacht zum Geizhals der Nation mutiert.

Katie Cutler allerdings verteidigt Alan Barnes öffentlich. "Ich denke nicht, dass Alan irgendetwas zahlen muss", sagte sie laut Daily Mail. Das Geld sei für ihn gesammelt worden und er solle es auch behalten. "Er kann damit tun, was er will."

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