Augenzeugen-Bericht Wenn die Urlaubsidylle zum Albtraum wird

Der Österreicher Kurt Jost saß gerade im frisch renovierten "Friendship Beach Resort" an der Ostküste Phukets, rund 20 Meter vom Strand entfernt beim Frühstück, als die Flut völlig unvermittelt über das Freizeitparadies hereinbrach.

"In Sekunden trieben wir mit dem Wasser bis zum Hals", sagte Jost der Austria Presseagentur (APA) am Sonntag. "Wir hatten weder eine Welle gehört noch gesehen." Im nächsten Augenblick fand sich der Urlauber etwa 30 bis 40 Meter weiter auf mit dem Wasser weggeschwemmten Billardtisch wieder: "Überall waren schreiende Menschen. Stühle, Tische, Eimer, jede Menge Plastik, Kisten, Flaschen schwammen vorbei in Richtung Meer. Alles wurde in diesem kurzen Moment vollkommen verdreckt und mit Holzstücken und Müll zugedeckt."

Der Ort selbst habe ein chaotisches Bild geboten: "Überall sahen wir rennende Thais, so liefen wir auch los auf den rettenden Hang zur Hauptstraße. Innerhalb weniger Minuten sammelte sich dort eine große Menschenmenge, auf das ablaufende braune Wasser starrend. In diesem allgemeinen Geschrei verstand ich nur Bruchstücke. Man sprach von zerstörten Hütten, vermissten Freunden und gekenterten Longtails (Holzbooten)."

"Viele der Einwohner hier sitzen auf den Anhöhen und schauen aufs Meer, warten auf die Nachbeben. Man spürt die Trauer der Menschen im Bewusstsein der vielen Toten, der großen Zerstörung, des Leids, des riesigen materiellen Schadens. Es ist eine furchtbare Stimmung", sagte Jost.

DPA

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