Bergwerk in Polen Mindestens acht Kumpel getötet

Nach einer Explosion in einem polnischen Kohlebergwerk sind mehr als 20 Bergleute unter Tage eingeschlossen. Bei dem Unglück in dem Bergwerk in der Stadt Ruda sind wohl mindestens acht Kumpel ums Leben gekommen. Das Schicksal der anderen Verschütteten ist noch ungeklärt.

Mindestens acht Bergleute sind bei einer Methangasexplosion in einem polnischen Steinkohlebergwerk ums Leben gekommen. Berichte über vier weitere Todesopfer seien noch nicht bestätigt, berichtete der polnische Nachrichtensender "TVN 24" . Die Werksleitung bestätigte bis zu diesem Zeitpunkt nur den Tod von zwei Bergleuten. Da bei der Explosion die Belüftungsanlage zerstört wurde und das Atmen äußerst erschwert werde, müsse mit dem Schlimmsten gerechnet werden, sagte Bergwerkssprecher Zbigniew Madej.

Das Schicksal von rund 20 Bergleuten ist noch ungeklärt. Der polnische Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski wollte noch am späten Abend nach Oberschlesien fliegen, um sich am Unglücksort selbst ein Bild von der Lage zu verschaffen, berichtete der polnische Rundfunk.

Schwierige Bergungsarbeiten

Rettungskräfte bargen am Abend die Toten. Zu den übrigen Verunglückten gebe es noch keinen Kontakt, sagte ein Bergwerkssprecher. Erschwert werden die Rettungsmaßnahmen infolge der hohen Temperaturen am Unglücksort. Bis zum späten Abend waren die Einsatzkräfte nicht zum Ort der Explosion vorgedrungen.

Das Unglück ereignete sich in der Steinkohlenzeche "Halemba" im oberschlesischen Ruda Slaska. In dem Abschnitt, in dem es zur Explosion kam, arbeiteten zum Zeitpunkt des Unglücks mehr als 20 Kumpel. Ein Bergarbeiter sprach von einer lauten Detonation, die sich vermutlich in einem Schacht in einem Kilometer Tiefe ereignet habe. Nach Polizeiangaben ist die Explosion möglicherweise auf Methangas zurückzuführen.

Angehörige der Bergleute versammelten sich vor dem Werkstor, um etwas über das Schicksal der Kumpel zu erfahren. Seelsorger versuchten, weinenden Frauen Trost zu spenden und die Wartenden zu beruhigen.

DPA · Reuters
DPA/Reuters

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