Für die Aufklärung des brutalen Angriffs auf eine junge Frau in einem Berliner U-Bahnhof hoffen die Ermittler nach der Veröffentlichung eines Videos auf weitere Zeugenhinweise. "Bisher können wir noch nichts Näheres sagen", erklärte eine Polizeisprecherin am Freitagmorgen. Die Fahnder hatten am Donnerstag ein Video des Vorfalls im Berliner Stadtteil Neukölln publik gemacht, nachdem es einen Tag zuvor bereits von der "Bild"-Zeitung im Internet gezeigt worden war.
Frau stürzte mehrere Stufen hinab
Auf den Aufnahmen aus einer Überwachungskamera vom 27. Oktober ist zu sehen, wie ein Mann gegen 0.20 Uhr einer 26-Jährigen plötzlich und ohne erkennbaren Grund auf einer Treppe des U-Bahnhofs Hermannstraße in den Rücken tritt. Die Frau stürzte mehrere Stufen hinab. Passanten kümmerten sich um sie. Nach dem Angriff musste das Opfer ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der Täter und seine drei Begleiter gingen einfach weiter.
Die Polizei fragt dazu:
- Wer kennt den Tatverdächtigen und seine Begleiter und kann Angaben zu ihrer Identität oder ihrem Aufenthaltsort machen?
- Wer hat in der Nacht vom 26. zum 27. Oktober 2016 am U-Bahnhof Hermannstraße Beobachtungen gemacht, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer kann weitere sachdienliche Angaben machen?
Am Mittwoch hatte es Forderungen gegeben, dass in solchen Fällen sofort eine Öffentlichkeitsfahndung stattfinden solle. Laut Polizei ist dieses Mittel aber immer das letzte, nachdem alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Meist veröffentlicht die Polizei daher erst mehrere Wochen oder Monate nach Taten Bilder oder Videos davon. Darüber entscheidet jeweils ein Richter oder ein Staatsanwalt.
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Berlin-Kreuzberg unter der Telefonnummer (030) 4664 – 57 11 00 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
