Bus-Tragödie in Dresden Weiterer Insasse stirbt an Verletzungen

Die Zahl der Todesopfer bei dem Busunfall auf der A4 bei Dresden ist auf elf gestiegen. Der Fahrer eines Reisebusses soll stark übermüdet gewesen sein, muss aber nicht in Untersuchungshaft.

Bei dem schweren Busunglück auf der A4 in Dresden sind inzwischen elf Menschen ums Leben gekommen. Auch der letzte Insasse des Kleinbusses sei gestorben, sagte Lorenz Haase von der Dresdner Staatsanwaltschaft am Montag. Acht der Todesopfer - drei Frauen und fünf Männer zwischen 32 und 75 Jahren - sind polnische Staatsbürger, die drei anderen sind noch nicht identifiziert.

Nach dem tragischen Busunglück laufen indes die Ermittlungen zur Ursache. Für die Staatsanwaltschaft steht der 44-jährige Fahrer des verunglückten polnischen Doppeldecker-Busses im Verdacht der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung - er soll übermüdet gewesen sein. Das Amtsgericht Dresden lehnte eine Untersuchungshaft am Sonntagabend ab: Der Haftrichter sah bei dem im Krankenhaus liegenden Mann keine Fluchtgefahr.

Das schwerste Busunglück seit Jahren in Deutschland kostete am frühen Samstagmorgen elf Menschen das Leben, 69 wurden verletzt. Nun sollen die technischen Untersuchungen des Buswracks beginnen. Die Gutachter wollen dabei nach möglichen Ursachen suchen.

Bei dem verheerenden Unfall fuhr der polnische Dopppeldecker, der nach Westen unterwegs war, auf einen Reisebus aus der Ukraine auf. Durch die Wucht des Aufpralls schleuderte er über die Autobahn und raste durch die Leitplanke auf die Gegenfahrbahn. Dort krachte er in einen polnischen Kleinbus, stürzte eine Böschung hinunter und überschlug sich.

Übermüdung als Ursache für den Unfall

Die Staatsanwaltschaft vermutet Übermüdung als Ursache für das Unglück und beantragte den Haftbefehl wegen Fluchtgefahr. "Wir hatten es so gesehen, dass er sich auf Grund der hohen Straferwartung einem Gerichtsverfahren in Deutschland nicht stellen würde", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Lorenz Haase. Gegen den Mann werde weiter ermittelt.

Verletzte liegen weiter in Krankenhäusern in Dresden, Pirna und Radebeul. Viele Reisende hatten Brüche, Schürfwunden, Prellungen oder einen Schock erlitten.

DPA
nck/DPA/AFP

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