Den Großteil seines Lebens verbrachte Charles Robert Jenkins außerhalb seines Heimatlandes. Im Alter von 77 Jahren ist er in Japan verstorben. Dies meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag unter Berufung auf informierte Kreise.
Der US-Amerikaner war 1965 desertiert, um einem Einsatz im Vietnamkrieg zu entgehen, und hatte sich in das kommunistische Nordkorea abgesetzt. Dort verbrachte er 40 Jahre, heiratete eine Japanerin, die 1978 als 19-Jährige von nordkoreanischen Agenten aus ihrer Heimat entführt worden war.
Deserteur stellte sich nach 40 Jahren
2002 durfte die Frau nach 24 Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren, nachdem Nordkorea die Entführung mehrerer Japaner in den 70er- und 80er-Jahren eingestanden hatte. Die Opfer sollten unter anderem nordkoreanischen Spionen Japanisch beibringen. Jenkins folgte seiner Gattin 2004 nach Japan und stellte sich dem US-Militär. Er wurde von einem Militärgericht wegen Desertion verurteilt und saß 25 Tage ab. Seitdem lebte er mit seiner Frau und ihren beiden Töchtern in der japanischen Präfektur Niigata.
