Bei zwei Grubenunglücken in China sind wahrscheinlich 116 Bergleute ums Leben gekommen. Einen Tag nach dem Wassereinbruch in einer Kohlegrube in der Südprovinz Guandong, der 102 Kumpel verschüttet hat, hatten die Rettungstrupps die Hoffnung fast aufgegeben, die Vermissten lebend finden zu können.
Um an die 102 Bergleute in einem überfluteten Schacht der Daxing Zeche nahe Meizhou heranzukommen, pumpten die Bergungstrupps das Wasser ab. Die Überlebenschancen seien "ziemlich schlecht", zitierte Xinhua den Vizebürgermeister von Meizhou, Cai Xiaoju. 15 bis 20 Millionen Kubikmeter Wasser sollen in den Schacht geflossen sein. Der Wasserstand sei um 50 Zentimeter pro Stunde gestiegen. Die Überschwemmung in dem privaten Bergwerk Daxing ereignete sich in einem Stollen, der 420 Meter unter der Erdoberfläche liegt.
Weiteres Grubenunglück in Guizhou
Ein zweites Grubenunglück ereignete sich in der Provinz Guizhou. Durch eine Gasexplosion kamen 14 Bergleute ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Zwei wurden vermisst. Zuerst war nur von einem Toten und zwölf Vermissten die Rede. Die Explosion ereignete sich nahe der Stadt Liupanshui. 23 Arbeiter hätten sich unmittelbar nach der Explosion aus dem Kohlebergwerk retten können.
Präsident Hu Jintao und Ministerpräsident Wen Jiabao riefen die Behörden vor Ort auf, alles zu tun, um die Bergleute zu retten, wie Xinhua berichtete. Die umliegenden Bergwerke sollten ihren Betrieb zwecks Sicherheitsüberprüfungen aussetzen.
Die Tragödien setzen eine Serie von Grubenunglücken in Chinas Bergbau fort, der unter eklatanten Sicherheitsmängeln leidet. In der chinesischen Bergbau-Industrie kommen jedes Jahr über 5.000 Arbeiter ums Leben.