Klar: Als Staatschef hat man viel um die Ohren, soll immer präsent sein und kann nicht ständig an alles selber denken. Umso besser, wenn man sich da findige Leute für die PR-Abteilung leisten kann. Doof nur, wenn diese Leute das Social-Media-Prinzip selbst nicht so richtig verstehen.
Das ist nun dem britischen Premier David Cameron passiert. Zur Erinnerung an Kriegsveteranen ist es in Großbritannien üblich, sich Anfang November eine künstliche Mohnblume anzustecken. Die sogenannte "Remembrance Poppy" gilt als Symbol des Gedenkens aller Kriegsveteranen. Es gehört zum guten Ton für Politiker oder Promis, sich öffentlich mit dem Accessoire zu zeigen.
Schnelle Reaktion im Netz
Die PR-Abteilung der Downing Street wollte ihren Job in diesem Jahr besonders gut erledigen und ihren Chef auch auf Facebook mit Blume zeigen. Da offenbar kein passendes Bild zur Hand war, behalf sie sich mit einem kleinen Trick: Sie nahm ein älteres Porträtfoto des Premiers - und retuschierte ihm eine Mohnblume aufs Jackett. Dummerweise griff sie dabei zu einem Bild, das sie in den Monaten zuvor schon selbst fleißig veröffentlicht hatte.
Lange blieb die Schummelei nicht unbemerkt. Bereits kurz nach der Veröffentlichung fiel das Bild einem User auf, der das Foto schon an anderer Stelle und blumenfrei gesehen hatte. "Hat die offizielle 10 Downing Street Facebook-Seite eine Mohnblume auf David Cameron gephotoshoppt?" fragte er ungläubig - um dann zum Beweis das Original-Bild zu posten.
Die Downing Street handelte laut Guardian rasch und ersetzte das Bild schon eine Stunde später durch ein Foto mit echter Gedenknadel. Aber zu spät: Längst hatte die Panne sich per Twitter im Netz verbreitet. Natürlich reagierten die User wieder mit ganz eigener Kreativität.