Nach dem vereitelten Angriff eines 20-jährigen Briten auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will die Mutter des Täters ihren autistischen Sohn vor einer Haft in den USA bewahren. "Michael ist äußerst verletzlich, und ich glaube nicht, dass er eine Inhaftierung in einem US-Gefängnis überleben würde", sagte Lynn Sandford am Dienstag in London. "Michael ist ein Autist, der die Folgen seines Handelns nicht abschätzen kann."
Ihr Sohn leide unter Depressionen, als 14-Jähriger habe er versucht, sich das Leben zu nehmen. "Wir wollen ihn zurück nach Großbritannien bringen, an einen sicheren Ort, wo ihm geholfen wird", sagte die 42-Jährige. Sie wünsche sich, dass ihr Sohn seine Strafe in einer Einrichtung für psychisch Kranke verbüßen könne.
US-Visum für mehrere Monate überzogen
Ihr Sohn habe eine schlimme Tat begehen wollen, er sei aber psychisch krank und "kein schlechter oder gefährlicher Mensch". Seine Mutter startete eine Online-Spendenaktion, um den Rechtsstreit in den USA zu finanzieren. 85 Prozent der umgerechnet knapp 30.000 Euro, die von der Familie als Zielmarke ausgegeben wurden, waren am Dienstag bereits eingegangen.
Der 20-Jährige hatte bei einem Wahlkampfauftritt Trumps im Juni in einem Kasino in Las Vegas versucht, einem Polizisten die Waffe zu entreißen, um damit den Politiker zu erschießen. Der junge Mann muss sich Ende August vor Gericht verantworten. Zum Zeitpunkt der Tat hatte er sein US-Visum für mehrere Monate überzogen, seine Mutter hatte ihn daher als vermisst gemeldet. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von mehreren hunderttausend Dollar.