"Lockdown Secrets" Ein Jahr Lockdown offenbart eine Menge Geheimnisse

Eleanore Tattersfield sortiert zahlreiche bunt gestaltete Postkarten auf einem Tisch
Jeden Tagen erreichen Tattersfield neue Lockdown-Geheimnisse
© Ben Stansall / AFP
Haben Sie seit Beginn des Lockdowns vor gut einem Jahr auch jeden Tag ein Bad genommen, um der Familie nur für kurze Zeit zu entfliehen? Behauptet joggen zu gehen und stattdessen eine Pizza auf einer Parkbank verdrückt? Keine Sorge, Sie sind nicht allein! 

In diesen Wochen "feiern" wir den Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie als Jahrestag. Viel hat sich verändert in diesem einen Jahr: Unser Leben ist etwas aus den Fugen geraten, vermutlich verbringen wir so viel Zeit zu Hause wie noch nie zuvor und sicherlich fühlen wir uns auch ein bisschen anders. Was der Lockdown wirklich mit uns macht, ist bisher nicht wirklich abzusehen und wird sich vermutlich erst als Forschungsergebnis in einigen Jahren umfassend zeigen. Jemand, der jetzt schon einen exklusiven und intimen Einblick in die Gefühlsachterbahn vieler Menschen bekommt, ist die Künstlerin Eleanore Tattersfield aus London. Sie hat das Projekt "Lockdown Secrets" (auf Deutsch: Lockdown-Geheimnisse) Anfang dieses Jahres ins Leben gerufen und erhält seitdem täglich Post – mit den tiefsten, dunkelsten, aber auch lustigsten Geheimnissen von Menschen im Lockdown. 

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Eine Idee gegen die Lockdown-Langeweile

Die Idee zu dieser kreativen Aktion kam Tattersfield – wie könnte es auch anders sein – im Lockdown. Um der Langeweile ihres geschlossenen Geschäfts für handgefertigte Schreibwaren zu entfliehen, begann sie, Postkarten zu gestalten: "Lockdown Secret" steht in roten Lettern auf der einen Seite der Karte geschrieben, direkt über der Adresse ihres Ladens. Wer mag, kann sich eine solche voradressierte Postkarte von Tattersfield zuschicken lassen oder lädt sie online über die Website ihres Geschäfts Marby & Elm herunter – und füllt sie auf der Rückseite mit seinem persönlichen Lockdown-Geheimnis aus. Die Resonanz auf die Idee war und ist überwältigend: Jeden Tag erhält Tattersfield neue Geheimnisse. Von urkomischen und leicht verrückten "Oh, das könnte ich sein"-Geständnissen über ergreifende Einblicke in persönliche Gedankenwelten. "Lockdown Secrets" bietet einen einmaligen Einblick in einen außergewöhnlichen und verwirrenden Moment unserer Zeit. 

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Wenn Leuchttürme an Sex erinnern

Auf der Instagram-Seite ihres Schreibwarenladens präsentiert die Britin eine Sammlung von Geheimnissen: Während manch einer sich in der zuweilen einsamen Zeit in den eigenen vier Wänden mit mindestens zwei Tauben angefreundet hat, gesteht jemand anderes, drei Pizzen auf einmal verputzt zu haben. Ein weiteres sehr populäres Geheimnis dreht sich um das Thema Sex: Es wird berichtet von heimlichen Affären, für die mehr als nur eine Lockdown-Regel gebrochen wurden, von 17 Monaten schmerzlicher Abstinenz (wobei jeder Buchstabe aus unterschiedlichen Kamasutra-Stellungen zusammengesetzt wurde) oder einem kleinen Gedicht "It has been so long, literally everything turns me ooon" (auf Deutsch: Es ist so lange her, mich mach echt alles an), dekoriert mit einer Auswahl von unterschiedlich großen Leuchttürmen. Doch nicht nur lustige Geständnisse werden geteilt, auch schmerzliche und sehr ehrliche. Eines der stärksten und bewegendsten Geheimnisse ist für Tattersfield eine Postkarte mit einem Regenbogen, einem Zeichen der Hoffnung. Über diesem steht "Mein Papa hat Covid überlebt", im kleinsten Farbring des Regenbogens steht jedoch "Ich wünschte, er hätte es nicht". Nicht die einzige Karten mit einem Geständnis, bei dem man erst einmal schlucken muss, schreibt Tattersfield.

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Für die Lockdown-Geheimniswahrerin sind alle Einsendungen einzigartige Kunstwerke, "kleine Teile eurer Seelen", wie sie auf Instagram schreibt. "Ich bin die sehr privilegierte Bewahrerin dieser kleinen Sammlung an Lockdown-Geschichten" – einer Sammlung, die mit jedem Tag um ein paar neue Geheimnisse wächst.

Quellen: "DailyMail" / Instagram

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