Erdbeben in Indonesien Dutzende Menschen noch vermisst

Einen Tag nach dem schweren Erdbeben in Indonesien hat sich die Zahl der Toten auf fast 50 erhöht. Es werden jedoch noch viel mehr Opfer befürchtet, da Dutzende Menschen vermisst werden. Die Rettungsaktionen sind im vollen Gange.

Die Suche nach Überlebenden des schweren Erdbebens in Indonesien läuft auf Hochtouren. In der betroffenen Region Westjava südlich der Hauptstadt Jakarta sind nach neuesten Angaben 49 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende werden aber noch vermisst, wie der Sprecher des zuständigen Krisenzentrums sagte. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstag über 400 Verletzte. Mehr als 18.000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört und rund 5000 Menschen flohen aus ihren Häusern, wie der Krisenstab mitteilte.

Das Ausmaß der Schäden war auch einen Tag nach dem Beben noch nicht abzusehen. Einige der betroffenen Regionen sind schwer zu erreichen und viele Telefon- und Stromverbindungen waren abgerissen. Die Stadt Tasikmalaya liegt am dichtesten am Epizentrum vor der Südküste der bevölkerungsreichsten Insel Java. In ihrem Umkreis leben fast zwei Millionen Menschen. Ein Überblick über die dortigen Opferzahlen und Schäden gab es zunächst nicht.

Besonders betroffen war Cianjur rund 120 Kilometer südöstlich von Jakarta. Der Erdstoß der Stärke 7,3 vor der Südküste der Insel Java hatte in der Nähe der Stadt mit rund 100.000 Einwohnern einen Erdrutsch ausgelöst, unter dem mindestens 46 Menschen vermisst wurden. Rettungsteams mit schwerem Gerät waren vor Ort, um nach Überlebenden zu suchen, berichteten die Lokalmedien. Australiens Premierminister Kevin Rudd bot Hilfe an. Auch die Vereinten Nationen bereiteten Hilfsmaßnahmen vor. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono wollte sich im Laufe des Tages in Cianjur selbst ein Bild von den Schäden machen.

Stark erdbebengefährdete Zone

In der Region kommt es immer wieder zu Erdbeben, da im Erdinnern verschiedene Erdplatten aufeinanderstoßen. Die dabei entstehenden Spannungen entladen sich dort nicht selten in Form von Beben. Experten nennen das Subduktion. Eine der längsten Subduktionszonen weltweit ist mit rund 6000 Kilometern der Sundabogen. Indonesien liegt mit seinen Inseln direkt an oder unmittelbar auf dieser Gefahrenzone. Das mit einer Stärke von über neun größte je in Indonesien registrierte Erdbeben ereignete sich Weihnachten 2004 vor Sumatra. Der anschließende Tsunami verwüstete riesige Landstriche rund um den Indischen Ozean und riss mehr als 230.000 Menschen in den Tod, 170.000 allein in Indonesien.

DPA
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