Nach dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea werden nach UN-Angaben mehr als 650 Todesopfer befürchtet. "Es sind nun schätzungsweise 150 Häuser verschüttet und es wird geschätzt, dass 670 Menschen tot sind", sagte Serhan Aktoprak von der Niederlassung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Port Moresby am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Das Unglück ereignete sich am frühen Freitagmorgen in einem entlegenen Teil der Provinz Enga. Felsbrocken, Erdklumpen und entwurzelte Bäume waren auf das Dorf an einem Hang gestürzt, als viele Dorfbewohner zu Hause schliefen.
Am Samstag waren erste Such- und Rettungsmannschaften am Unglücksort eingetroffen. Sie unterstützten die Dorfbewohner bei der Suche nach mehreren hundert Verschütteten. Der Ortsvorsteher Mark Ipuia sagte am Samstag, er befürchte mehr als 300 Verschüttete.
Verlässliche Informationen über die genaue Zahl der Opfer könnte es aber erst in einigen Tagen geben. Nach einem UN-Lagebericht werden "die Menschen, die in den etwa 60 zerstörten Häusern lebten, vermisst". Bisher seien mindestens vier Leichen geborgen worden, sagte ein UN-Beamter in der Hauptstadt Port Moresby.
Mehr als 3800 Menschen von Erdrutsch in Papua-Neuguinea betroffen
"Unter den Trümmern liegen viele Häuser, die nicht erreicht werden können", sagte der UN-Beamte Serhan Aktoprak. In dem Dorf hätten schätzungsweise mehr als 3800 Menschen gelebt. Die Erd- und Geröllmassen seien an manchen Stellen acht Meter tief und teilweise immer noch in Bewegung. Das mache den Such- und Bergungseinsatz für die Rettungsmannschaften "gefährlich".
Papua-Neuguinea liegt im südwestlichen Pazifik und wird häufig von heftigem Regen heimgesucht. In diesem Jahr gab es bereits intensive Regenfälle und Überschwemmungen. Im März waren mindestens 23 Menschen bei einem Erdrutsch in einer nahegelegenen Provinz ums Leben gekommen.