Experte nach Luftschiff-Drama in Hessen Pilot vollbrachte Heldentat

Bei einem Luftschiff-Unglück in Hessen ist der Pilot ums Leben gekommen. Nach Einschätzungen eines Technik-Experten aus der Zeppelin-Reederei habe der Pilot eine "wahre Heldentat" vollbracht, als er die Passagiere aufforderte, das brennende Luftschiff zu verlassen.

Der Kapitän des in Hessen abgestürzten Goodyear-Luftschiffs hat nach Einschätzung eines Experten eine "wahre Heldentat" vollbracht. "Er wusste genau, dass das brennende Schiff wieder hochsteigt, wenn die Passagiere aussteigen", sagte der Technik-Experte der Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen, Hans-Paul Ströhle, am Pfingstmontag der Nachrichtenagentur dpa.

Der Pilot hatte bei dem Unglück am Sonntagabend die Passagiere nach deren Schilderungen bei dem gescheiterten Landeversuch aufgefordert, aus der Kabine zu springen und ihnen dabei auch geholfen. Wegen des schlagartig geringeren Gewichts war das bereits brennende Luftschiff wieder aufgestiegen und mit dem Piloten in Flammen aufgegangen. "Das wäre auch schon passiert, wenn nur eine Person ausgestiegen wäre. Mit den Motoren kann man das nicht ausgleichen", sagte Ströhle. Üblicherweise werden Luftschiffe mit Seilen gesichert, bevor die Insassen aussteigen können.

"Er hat sich geopfert", sagte Ströhle. Der Australier habe ihn selbst zum Luftschiffpiloten ausgebildet und sei einer der erfahrensten Piloten überhaupt auf der Welt gewesen. Er habe die absolut richtige Entscheidung getroffen, als er die Passagiere zum Verlassen der Kabine aufforderte. Der Pilot habe noch minutenlang geschrien, berichtete eine Passagier, der das Drama nach dem Ausstieg vom Boden aus mit anschauen musste.

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Christian Ebner, DPA

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