Winterruhe muss sein Bei Familie Dashukewich überwintert ein Bär – unter der Terrasse

Ein Bär ruht unter einer Terrasse
Der Bär hat es sich bei Familie Dashukewich unter der Terrasse gemütlich gemacht. Er heißt jetzt übrigens "Marty".
© Screenshot / Tiktok
Ein Bär hat in den USA einen ungewöhnlichen Unterschlupf gefunden. Nachdem eine Familie das Tier bei sich zu Hause entdeckte, fasste sie einen Entschluss.

Bären halten in dieser Jahreszeit ihre Winterruhe. In den kalten, nahrungsarmen Monaten auf der Nordhalbkugel heißt es für die Tiere: viel schlafen, sich kaum bewegen und möglichst wenig Kalorien verbrauchen.

Doch dafür muss man sich nicht in eine Höhle in der Wildnis verkriechen, zeigt ein Beispiel aus den USA. Dort, im Bundesstaat Connecticut, nördlich von New York, hatte eine Familie schon seit Wochen den Verdacht, unwissentlich einen heimlichen Gast unter den Holzbohlen ihrer Terrasse zu beherbergen, wie der "Boston Globe" berichtet. Denn die Familienhündin wurde immer wieder nervös, wenn sie der Terrasse nahe kam. Im Hohlraum darunter habe sich wohl ein Tier verkrochen, vermutete die Familie deshalb. Vielleicht ein Stinktier oder ein Waschbär.

Männlich, groß, schläfrig: Ein Bär liegt unter der Terrasse

"Bär" war schon richtig. Aber nicht "Wasch", wie die Familie an einem kalten Tag im Dezember bemerkte, als sie mit der Pitbull-Hündin im Garten spielten und das Tier schon wieder unruhig wurde. Ein genauer Blick unter die Terrasse zeigte: Dort hatte es sich großer, dunkler Bär gemütlich gemacht. Ein Schwarzbär, wie sich später herausstellen sollte, und vermutlich ein männliches Tier.

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Neben dem "Boston Globe" berichten aktuell mehrere amerikanische und inzwischen auch deutsche Medien von dem ungewöhnlichen Wintergast bei der Familie Dashukewich aus der Kleinstadt Plainville, die für "ihren" Bären einen Tiktok-Account eingerichtet hat. "Marty" hat dort inzwischen Millionen von Fans.

Wovon der schläfrige Bär nichts mitbekommt. Denn nach einem ersten Schrecken und einem Anruf bei der Umweltbehörde, was denn jetzt zu tun sei, fassten die Dashukewichs einen Entschluss: "Marty" darf bleiben und wird nicht verscheucht.

Schwarzbär "Marty" hat es sich gemütlich gemacht

Das wäre unter Umständen ohnehin nicht erfolgreich gewesen, hatten die Bären-Experten der Familie erklärt. Denn auch, wenn man einen Bären vertreibe – zum Beispiel mit lauten Geräuschen – könne er wiederkommen. Solch einen gemütlichen und sicheren Unterschlupf finden Bären nicht alle Tage – zumal es viele von ihnen in der Gegend gibt, die ja alle irgendwo überwintern wollen. Einen echten Winterschlaf halten Bären zwar nicht, aber sie verfallen in den kalten Monaten in eine Winterruhe, in der ihr Körper auf Sparflamme läuft. Sie können aber zwischendurch wach werden.

Schwarzbären sind die häufigste Bärenart in Nordamerika. Sie sind kleiner und leichter als Grizzlys und gelten auch als weniger aggressiv.

Nähern sollte man sich einem Schwarzbären trotzdem nicht. Familie Dashukewich hat sich inzwischen an den Gast gewöhnt und filmte das Tier mit gebührendem Abstand. "Er ist schon süß", wird Vincent Dashukewich, ein Sohn der Familie, in den Medien zitiert.

Plainville Connecticut Bär
In Connecticut gibt es, wie auch im weiter nördlichen Massachusetts, relativ viele Schwarzbären. Familie Dashukewich mit Bär "Marty" wohnt in dem Ort Plainville.
© Screenshot / Google Maps

Dass Bären in Gärten auftauchen und dort den Winter verbringen wollen, sei in der Gegend gar nicht so ungewöhnlich, wie ein Biologe dem "Boston Globe" sagte. "Das passiert aber nicht ständig". Insgesamt seien die Bären-Populationen im benachbarten Massachusetts zuletzt gewachsen, und die Tiere verbreiteten sich auch stärker in Connecticut, wo es keine Jagdsaison gebe.

"Marty" schlummert derweil und hat sich seinen Schlafplatz gemütlich mit Blättern ausgepolstert und einer Plastikplane, die er wohl irgendwo gefunden habe, wie die Familie erzählte. Bei den Dashukewichs zu Hause sei der Bär derzeit das Gesprächsthema Nummer eins.

Vermutlich wird er noch drei Monate bleiben, schätzen die Dashukewichs. Was sie nicht sagen, aber möglicherweise denken: Vielleicht erinnert sich "Marty" im nächsten Winter an seinen Schlafplatz und kommt dann wieder.

Lesen Sie auf stern+ Weitab von aller Welt, tief in der sibirischen Provinz, liegt der Sehnsuchtsort der Fotografin Elena Anosova. Es ist das Dorf, in dem ihr Vater aufwuchs. Es wurde für sie zu einer Herzensangelegenheit.

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