Florida Schwester und Schwager von Milliardenbetrüger Bernie Madoff tot aufgefunden

Bernie Madoff
Bernard Madoff vor einer Gerichtsverhandlung 2009 in New York.
© Stuart Ramson / Picture Alliance
Weitere Tragödie in der Madoff-Familie. Die 87-jährige Schwester des Finanzbetrügers Bernie Madoff sowie ihr 90-jähriger Ehemann wurden erschossen in ihrem Apartment in Florida entdeckt. Die Polizei geht von erweitertem Suizid aus.

Die Schwester des berüchtigten Milliarden-Betrügers Bernie Madoff ist in ihrer Wohnung in Boynton Beach im US-Bundesstaat Florida tot neben ihrem ebenfalls lebelosen Mann aufgefunden worden. Möglicherweise handelt es sich dabei um einen sogenannten erweiterten Suizid, wie die örtliche Polizei mitteilte. Die 87-jährige Sondra Wiener und ihr 90 Jahre alte Ehemann Marvin wiesen Schusswunden auf. Bislang sei ungeklärt, von wem der erweiterte Suizid ausgegangen ist, so die Ermittler.

Ermittlungen sollen nicht veröffentlicht werden

Die Familie des Paars will laut des Sheriffs auf die Anwendung von "Marsy's Law" für Marvin Wiener pochen. Das Gesetz erlaubt es Opfern von Verbrechen, persönliche Informationen geheimzuhalten, um sie vor Belästigungen zu schützen. Die Madoff-Familie wird seit Langem schon von Tragödien erschüttert: Ein Sohn des Anlagebetrügers nahm sich 2010 das Leben, sein Bruder starb vier Jahre später an Krebs. Der Bruder des jetzt verstorbenen Schwagers saß zehn Jahre im Gefängnis, er war in die Verbrechen von Bernie Madoff verwickelt.

Madoff arbeitetet lange als Finanzmakler und starb im vergangenen April im Alter von 82 Jahren. Mit einer Art Schneeballsystem hatte er jahrelang Anleger um Milliardensummen betrogen. Zu seinen Opfern gehörten sowohl Privatleute als auch Stiftungen, Hollywoodschauspieler und Pensionsfonds. Er gilt als größter Finanzbetrüger der Geschichte.

Bernie Madoff nutzte "Ponzi-Schema"

2009 wurde er wegen Diebstahls, Geldwäsche und Urkundenfälschung zu 150 Jahren Haft verurteilt. Der Gesamtschaden wurde damals auf rund 50 Milliarden Euro beziffert. Madoff galt als angesehener Aktienhändler, wendete aber bei Investmentfonds ein "Ponzi-Schema" an: Er versprach Gewinne (und zahlte sie teilweise auch aus), die nicht aus Anlageprofiten, sondern aus neuen Kundeneinlagen stammten. Das System brach zusammen, als ein Kunde mehrere Milliarden Dollar an Einlagen zurückforderte.

Ein Jahr vor seinem Tod beantragte Madoff wegen einer Nierenerkrankung eine Gnadenentlassung, die jedoch abgelehnt wurde. "Als ich Herrn Madoff 2009 verurteilt habe, war es meine klare Intention, dass er den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringt", sagte Richter Denny Chin dazu.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Quellen: CNN, AFP

nik

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