Flugzeugunglück in Moskau Zwei Menschen sterben bei Notlandung

Bei einer Notlandung auf einem Moskauer Flughafen sind zwei Passagiere einer Tupolew 154 ums Leben gekommen. Der Flugzeugtyp ist inzwischen zu trauriger Berühmtheit gelangt.

Bei der extrem harten Notlandung eines voll besetzten Flugzeugs sind in Moskau mindestens 2 Passagieren getötet und 40 weitere verletzt worden. Die Tupolew sollte nach Machatschkala fliegen, die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Dagestan im Konfliktgebiet Nordkaukasus. Nach einer Strecke von etwa 80 Kilometern sei der Pilot über den Ausfall aller drei Triebwerke informiert worden, sagte Behördensprecher Sergej Iswolsky. Das Flugzeug versuchte nach dem Triebwerksausfall auf dem Domodedewo-Flughafen zu landen und schoss über die Rollbahn hinaus, wie die Flughafenbehörde mitteilte.

Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar. Generalstaatsanwalt Juri Tschaika stellte die Ermittlungen unter seine Kontrolle. Nach Angaben der Behörden kamen die meisten der 163 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder mit dem Schrecken davon.

Eine Maschine der Dagestanischen Fluggesellschaft

Das Flugzeug gehörte der Dagestanischen Fluggesellschaft. Der Betrieb auf dem großen Airport laufe ungeachtet des Unglücks weiter wie geplant, sagte Flughafen-Sprecherin Jelena Galanowa. Die Flüge würden über das zweite Rollfeld abgewickelt.

Das dreistrahlige Mittelstreckenflugzeug Tupolew-154 ist das größte dieser aus Sowjetzeiten stammenden Marke. Es absolvierte seinen Jungfernflug 1968 und ging 1972 bei der staatlichen sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot in den Dienst. Inzwischen hat die Fluggesellschaft wegen Sicherheitsbedenken nach einer Reihe von Unfällen alle ihre Maschinen vom Typ Tu-154 aus dem Dienst genommen. Kleinere Fluglinien setzen aber weiterhin auf das Flugzeug. Im April war eine Tu-154 mit dem polnischen Präsidenten Lech Kaczynski an Bord in der Nähe der russischen Stadt Smolensk abgestürzt. Alle 96 Insassen starben damals.

DPA
tkr/DPA/DAPD

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