Vor zwei Jahren kaufte die Familie der Chinesin Su Yun im Urlaub einen Hundewelpen. Schon damals war sie verwundert über den gewaltigen Appetit des Jungtiers: Eine Kiste Obst und zwei Eimer Nudeln habe das neueste Familienmitglied jeden Tag weggeputzt, sagte Su, die mit ihrer Familie in der Provinz Yunnan im Süden Chinas lebt, gemäß dem britischen "Independent".
Den Grund für den Riesenhunger fand sie erst im Laufe der Monate heraus. Der vermeintliche Junghund wuchs immer weiter, stellte sich auch ständig auf seine Hinterbeine und lief aufrecht herum. Su wurde stutzig: "Je mehr er wuchs, desto mehr sah er wie ein Bär aus. Vor Bären habe ich etwas Angst", zitiert das News-Portal sie. Der Grund, warum das Haustier wie ein Bär fraß, wie ein Bär lief und wie ein Bär aussah war einfach: Es war ein Bär.
Der "Hund" war ein geschützter Kragenbär
Genau genommen handelt es sich bei Sus "Hund" um einen Kragenbär, die Art steht unter Schutz. Als die Familie ihren Irrtum bemerkte, war das Tier laut "Independent" bereits einen Meter hoch und weit über 100 Kilogramm schwer. Mitarbeiter des "Yunnan Wildlife Rescue Center" betäubten es und brachten es in eine Schutzeinrichtung für Wildtiere.
Der chinesische Sender "CGTN" veröffentlichte Aufnahmen des Tieres bei Youtube:
Zugegeben: Der Fall mutet kurios an. Zu ihrer Ehrenrettung muss man jedoch sagen, dass Su dachte, sie hätte einen jungen Do Khyi, auch Tibetmastiff genannt, erworben. Die Rasse ist recht groß, wird etwa 60 Kilogramm schwer und die schwarzen Exemplare haben ebenfalls eine helle Zeichnung auf der Brust. Diese könnte man auch für einen Kragen halten.
Außerdem ist sie nicht die Erste, der in ihrer Heirmat ein solcher Fehler unterläuft. Im Bericht wird ein weiterer Mann erwähnt, dem etwas ähnliches passierte. Er fand einen jungen Bären im Wald und nahm ihn mit nach Hause - weil er dachte, es wäre ein Hund.