Geesthacht Schwelbrand im AKW Krümmel

Schon wieder eine Panne in Krümmel: In dem abgeschalteten AKW kam es zu einem Schwelbrand. Wie der Betreiber Vattenfall mitteilte, soll dabei keine Radioaktivität freigesetzt worden sein. Ein Gutachter der Atomaufsicht untersucht nun die Brandumstände.

Im Atomkraftwerk Krümmel bei Hamburg, das nach mehreren Pannen abgeschaltet ist, hat es erneut gebrannt. An einer Lüftungsanlage kam es zu einem Schwelbrand, der durch die Werksfeuerwehr gelöscht werden konnte, teilte Betreiber Vattenfall Europe mit. Es habe kein offenes Feuer gegeben, sagte Vattenfall-Sprecher Ivo Banek. Das Reaktorgebäude wurde vorübergehend geräumt, ist aber wieder freigegeben. Verletzt wurde niemand. Radioaktive Stoffe wurden nach Angaben des Betreibers nicht freigesetzt.

Die Atomaufsicht in Kiel bestätigte unterdessen, dass keine Radioaktivität bei dem Brand austrat. Das für die Reaktorsicherheit zuständige Sozialministerium schickte einen Spezialisten zum Kraftwerk und schaltete einen Gutachter ein. Der Atommeiler ist nach einem Feuer am 28. Juni 2007 abgeschaltet. Er soll laut Kieler Atomaufsicht nicht vor Mitte Mai wieder angefahren werden.

Der Schwelbrand entstand an einer Filtermatte

Die Ursache für den erneuten Zwischenfall sei noch unklar und werde derzeit untersucht, sagte Banek. "Es ist bisher nicht absehbar, ob sich der Termin für das Wiederanfahren nun verschiebt." Der Schwelbrand war im Messraum des Abluftkamins an einer Filtermatte entstanden. Er wurde um kurz nach 8.00 Uhr festgestellt und von der Werksfeuerwehr erstickt. Externe Hilfe sei nicht notwendig gewesen.

Am 28. Juni vergangenen Jahres hatte ein Feuer in einem Trafogebäude auf dem Gelände des AKW zum automatischen Herunterfahren des Meilers geführt. Am gleichen Tag wurde auch das zweite von Vattenfall in Schleswig-Holstein betriebene AKW in Brunsbüttel nach Pannen abgeschaltet. Beide Kraftwerke werden voraussichtlich erst im Frühling wieder Strom liefern. Grund seien anhaltende technische Probleme, hatte die für Reaktorsicherheit zuständige schleswig-holsteinische Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) im Januar mitgeteilt.

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS