Mehrere Schulkinder haben am Donnerstagnachmittag im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel einen Polizisten brutal angegriffen. Zwei 13-Jährige und einen Zwölfjährigen nahmen die Beamten in Gewahrsam, um sie später ihren Erziehungsberechtigten zu übergeben. Das zuständige Landeskriminalamt ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, außerdem wegen des tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung und Beleidigung.
Die Polizei schildert den Vorfall in einer Meldung wie folgt. Der Polizist, der als "Cop4U" gezielt im schulischen Umfeld tätig ist, fuhr gegen 16 Uhr auf seinem Fahrrad in der Straße Schlankreye Streife und wurde auf eine Gruppe Schulkinder und Jugendliche aufmerksam. Zwei Kinder hätten sich dort klar erkennbar gestritten und um beide habe sich eine größere Menschentraube gebildet.
Hamburg: Schulkinder attackieren Polizeibeamten
Der Beamte sei eingeschritten und habe die beiden Streithähne getrennt, woraufhin ein 13-Jähriger sich dem Polizisten gegenüber extrem aggressiv gezeigt habe. Das Kind habe eine Hand unter der Jacke gehalten und auch auf mehrfache Aufforderung diese nicht zeigen wollen. Da der Junge den Behörden bereits bekannt ist und früher schon auffällig geworden war, sei nicht auszuschließen gewesen, dass er tatsächlich bewaffnet gewesen sei. Daher habe sich der Beamte gezwungen gesehen, das Kind gegen starken Widerstand am Boden zu fixieren.
"Die umherstehenden Kinder und Jugendlichen solidarisierten sich auf hochaggressive Weise mit dem Festgehaltenen und bedrängten den auf dem Boden liegenden Polizisten", heißt es weiter in der Pressemitteilung. Der Beamte sei mehrfach auf brutale Art und Weise gegen den Kopf getreten worden. Sein Fahrradhelm habe Schlimmeres verhindert, so die Polizei.
Die Gruppe Kinder und Jugendliche sei zwischenzeitlich auf bis zu 80 Menschen angestiegen. Aus einer aufgehetzten Stimmung heraus hätten die Schüler die hinzugerufene Verstärkung beleidigt, bespuckt und angegriffen. Einige Anwesende hätten zudem versucht, die Polizeikette zu durchbrechen. Die Polizei war letztlich mit zwölf Streifenwagen vor Ort, um ihren Kollegen gegen Angriffe aus der Gruppe heraus zu schützen.
Quellen: Polizeipressemitteilung