Überschwemmungen Mindestens 66 Todesopfer durch schweren Monsunregen in Indien

Indien, Neu-Delhi: Eine Person trägt ihr Hab und Gut und watet durch überschwemmtes, tief liegendes Gebiet
Nach heftigem Regen in der Monsunzeit sind die flussnahen Anwohner Neu Delhis, der Hauptstadt von Indien, aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu begeben
© NurPhoto / Imago Images
Tagelanger Monsunregen führt in einigen Gebieten Indiens zu Erdrutschen und Überschwemmungen. Auch in der Hauptstadt werden Anwohner in der Nähe des Flusses gewarnt. Dutzende ausländische Touristen sind wegen der Wetterbedingungen gestrandet.

Durch Erdrutsche und Überschwemmungen infolge von tagelangem Monsunregen sind in Indien nach Behördenangaben mindestens 66 Menschen ums Leben gekommen. In dem am schlimmsten getroffenen nördlichen Bundesstaat Himachal Pradesh seien mindestens 33 Menschen gestorben, sagte Onkar Sharma, Leiter der Katastrophenschutzbehörde des Staats, am Mittwoch. 

Nach Polizeiangaben wurden Rettungskräfte mobilisiert, um dutzenden ausländischen Touristen und hunderten Indern zur Hilfe zu kommen, die in dem für seine malerischen Orte im Himalayagebirge bekannten Staat gestrandet sind.

Es sei aufgrund von starken Schneefällen und schlechten Wetterbedingungen sehr schwierig geworden, die dort festsitzenden Menschen zu evakuieren, erklärte der Regierungschef des Bundesstaates, Sukhvinder Singh Sukhu, im Onlinedienst Twitter. "Wir prüfen alle möglichen Optionen."

Klimakrise verstärkt den Monsun in Indien

Mindestens zwölf Menschen wurden nach Behördenangaben im Nachbarstaat Uttarakhand infolge des Monsuns getötet. Neun von ihnen kamen demnach ums Leben, als Trümmer auf einer Autobahn auf ihre Fahrzeuge fielen. In der Region Punjab kamen mindestens zehn Menschen bei Sturzfluten zu Tode, außerdem kam es zu beträchtlichen Schäden. In Indiens bevölkerungsreichstem Bundesstaat Uttar Pradesh starben elf Menschen durch die Unwetter.

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Die Hauptstadt Neu Delhi wurde ebenfalls in höchste Alarmbereitschaft versetzt, nachdem am Fluss Yamuna der höchste Pegelstand seit 1978 gemessen wurde. Anwohner des großen Flusses Yamuna wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu begeben. "Wartet nicht", ermahnte am Mittwoch der Regierungschef von Neu Delhi, Arvind Kejriwal, die Menschen in tief gelegenen Gebieten an dem Fluss, der im Himalaya entspringt und der größte Zufluss des Ganges ist. Für die kommenden Tage sagte der indische Wetterdienst weiteren Regen voraus.

Der Monsunregen macht in Südasien rund 80 Prozent des jährlichen Niederschlags aus und ist lebensnotwendig für die Landwirtschaft. Doch bringen die Regenfälle jedes Jahr Zerstörungen in Form von Erdrutschen und Überflutungen mit sich. Experten zufolge verstärkt der Klimawandel das Ausmaß und die Häufigkeit der Niederschläge.

AFP · DPA
mkb

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