Riesenerleichterung in Indien: 17 Tage nach dem Teileinsturz eines Tunnels im Himalaya sind die Retter zu den 41 eingeschlossenen Arbeitern vorgedrungen. Alle konnten gerettet werden. Einsatzteams brachten die Männer am Dienstagabend (Ortszeit) auf rollbaren Tragen durch ein 90 Zentimeter breites Rohr, das zuvor mühsam durch das Geröll gebohrt worden war, ins Freie. Den Geretteten gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes am Dienstag.
Er sei "erleichtert und glücklich", dass die Arbeiter nach dem Tunneleinsturz im nördlichen Bundesstaat Uttarakhand "erfolgreich gerettet" werden konnten, erklärte der Minister für Straßenverkehr, Nitin Gadkari, am Dienstag. Es handele sich bei dem 17-tägigen Rettungseinsatz um eine der "bedeutendsten Rettungsaktionen der letzten Jahre".
Vor dem Tunnel warteten ihre Familien, die so sehr auf diesen Moment gehofft hatten. Krankenwagen sollten die Arbeiter für einen Gesundheitscheck in eine Klinik bringen.
Menschen fieberten mit eingeschlossenen Arbeitern in Indien
Die Tage und auch Stunden vor der Rettung waren geprägt von einem Auf und Ab der Gefühle. Behördenmitarbeiter und Journalisten vor Ort sprachen immer wieder von einer kurz bevorstehenden Befreiung der Eingeschlossenen. Aber dann stießen die Retter ständig auf neue Hindernisse, wie einen Gitterträger aus Stahl.
Die letzten Meter des Gerölls überwanden spezialisierte Bergleute schließlich zusammen mit der Armee per Hand mit kleinstem Gerät – zuletzt hatten alle großen Maschinen versagt. Zugleich war höchste Vorsicht geboten, um keine weiteren Einstürze, etwa durch Vibrationen bei den Bohrungen, zu verursachen.
Während der Bergungsarbeiten wurden die Männer über enge Rohre mit Sauerstoff, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten versorgt. Auch hatten sie seit vergangener Woche mittels einer Kamera Kontakt zu den Rettern und ihren Angehörigen.

Der 4,5 Kilometer lange, gerade im Bau befindliche Autobahntunnel war am 12. November nach einem Erdrutsch teilweise eingestürzt. Die Arbeiter saßen hinter Tonnen von Gestein etwa 200 Meter vom Eingang entfernt fest. Der Unglücksort befindet sich nahe der Kleinstadt Uttarkashi im Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand, einer beliebten Touristenregion mit vielen hinduistischen Tempeln. Der Tunnel sollte die Verkehrsverbindungen dorthin verbessern.