Tierschutz in Japan Taxifahrer überfährt Taube – und wird festgenommen

Ein Taxi auf den Straßen Tokios.
Taxi in Japan: Ein Tierarzt obduzierte die getötete Taube. (Symbolfoto)
© Taidgh Barron / Imago Images
Mit 60 km/h soll ein Taxifahrer in Japan in eine Gruppe von Tauben gerast sein. Ein Zeuge rief die Polizei – die nahm den Vorfall ziemlich ernst.

Dass auch Tauben schützenswerte Verkehrsteilnehmer sind, hat die Polizei einem Taxifahrer in Tokio entschieden klar gemacht. Weil der 50-Jährige absichtlich eine Taube überfahren hatte, wurde er festgenommen, wie die Polizei bestätigte. Der Taxifahrer habe "sein Auto zum Töten einer Taube verwendet", sagte ein Polizeisprecher. Der japanische Sender Fuji TV berichtete, die Polizei habe das Verhalten des Fahrers als "hochgradig böswillig" eingestuft.

Der Vorfall hatte zuvor in Japan für Schlagzeilen gesorgt. Den Medienberichten zufolge war der Taxifahrer vergangenen Monat, als es an einer Kreuzung grün wurde, mit etwa 60 Stundenkilometern auf eine Gruppe von Tauben zugerast, die sich auf der Fahrbahn befanden. Das plötzliche Aufheulen des Motors ließ einen Passanten aufmerken, der daraufhin die Polizei verständigte. 

Tierarzt obduziert getötete Taube in Japan

Die Ermittler nahmen den Fall sehr ernst und beauftragten einen Tierarzt mit einer Autopsie der Taube, um zweifelsfrei festzustellen, ob sie durch den Zusammenstoß mit dem Taxi starb. Der Taxifahrer fühlte sich den Medienberichten zufolge im Recht. "Die Straßen gehören den Menschen, also hätten die Tauben aus dem Weg gehen müssen", sagte der 50-Jährige demnach.  
 

Die Festnahme löste in Online-Netzwerken Diskussionen aus. "Wow, man kann für das Überfahren einer Taube festgenommen werden?", fragte ein Nutzer im Onlinedienst X (früher Twitter) verwundert. Ein anderer schrieb, der Taxifahrer habe "eine Grenze überschritten". "Er hätte einfach hupen können oder so."

AFP
küp

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