Uhrenhersteller Swatch Malaysia verbietet Regenbogenuhren und droht Besitzern mit Gefängnisstrafe

Regenbogenuhren des Herstellers Swatch
Regenbogenuhren des Herstellers Swatch
© Swatch
Die Regierung Malaysias geht hart gegen Verkäufer und Käufer der in der LGBTQ-Community beliebten Regenbogen-Uhren des Herstellers Swatch vor. Die Modelle würden "der Moral schaden".

Käufern und auch Verkäufern der regenbogenfarbenen Uhren des Schweizer Herstellers Swatch werden in Malaysia mit bis zu drei Jahren Gefängnis bedroht, wie einer Veröffentlichung der malaysischen Generalstaatsanwaltschaft vom 10. August 2023 zu entnehmen ist.

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Es sei "die Produktion, die Einfuhr, die Vervielfältigung, die Veröffentlichung, den Verkauf, die Ausgabe, die Verbreitung, der Vertrieb" und sogar "der Besitz aller relevanten Materialien" verboten. Personen, die dagegen verstoßen, drohe eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren, wie das Portal "Lifestyle Asia" schreibt. Laut Verbotsmitteilung sei außerdem eine Geldstrafe von 20.000 malaysischen Ringgit (knapp 4.000 Euro) bei Zuwiderhandlungen vorgesehen.

Swatch-Regenbogenuhr schade als LGBTQ+-Symbol angeblich der Moral

Als Begründung der Regelung wird angeführt, dass die Regenbogen-Farben als Symbol der LGBTQ+-Community in dem mehrheitlich muslimischen Land "der Moral schaden“ würden. Auch stünden die Uhren "den Interessen der Nation" entgegen, indem sie "die LGBTQ+-Bewegung fördern, unterstützen und normalisieren, die von der breiten Öffentlichkeit nicht akzeptiert wird“.

Bereits vor einigen Monaten gab es in Malaysia eine Razzia, bei der 172 Uhren der Marke Swatch, die den Aufdruck "LGBTQ" enthielten, beschlagnahmt wurden.

Swatch reichte daraufhin im Juni eine Klage gegen die malaysische Regierung wegen der Beschlagnahmung ein und erklärte, dass die Uhren "keine sexuelle Aktivität förderten, sondern lediglich ein lustiger und freudiger Ausdruck von Frieden und Liebe“ seien, wie der in Großbritannien erscheinende "Guardian" die Ereignisse zusammenfasst.

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km

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